Meta AI: Fünf Millionen US-Dollar für sechs Stunden Aufwand

Meta zahlt den prominenten Gesichtern hinter seinen KI-Chatbots laut einem Medienbericht bis zu fünf Millionen US-Dollar für sechs Stunden Arbeit.

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Smartphone mit den Apps von Facebook, Facebook-Messenger, Instragm, WhatsApp und Oculus vor dem Meta-Logo

(Bild: mundissima/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Der US-Tech-Konzern Meta zahlt bekannten Persönlichkeiten bis zu fünf Millionen US-Dollar über mehrere Jahre für sechs Stunden Arbeit in einem Studio, um ihr Abbild als KI-Assistent zu verwenden. Das berichtete die Tech-Webseite The Information Ende vergangener Woche.

Meta hat auf seiner Connect-Veranstaltung Ende vergangenen Monats einen generellen Chatbot vorgestellt, der dem entspricht, was wir von ChatGPT, Bard und Co. kennen. Darüber hinaus präsentierte der Facebook-Konzern 28 neue Chatbots mit unterschiedlichen Persönlichkeiten, die Abbilder von Prominenten verwenden. Diese speziellen KI-Chatbots ziehen quasi überall ein: Instagram, Messenger und WhatsApp.

So wird zum Beispiel Kendall Jenners Konterfei für Billie verwendet, die als große Schwester dargestellt wird und den Nutzerinnen und Nutzern Ratschläge gibt. Der American-Football-Star Tom Brady spielt Bru, einen Chatbot für Sportdiskussionen. Andere Chatbots entsprechen dem Musiker Snoop Dogg, dem Basketball-Profi Dwyane Wade oder den Internet-Stars MrBeast oder Charli D'Amelio. Die Bots beantworten Fragen und unterhalten sich mit dem Nutzer in Echtzeit, je nach Persönlichkeit der Figur.

The Information berichtet, dass Meta ursprünglich bereit war, mehr als eine Million US-Dollar für die Nutzung der Konterfeis der Stars zu zahlen, aber für große Namen auch mehr ausgab. Ein Star soll fünf Millionen US-Dollar erhalten haben. Aus dem Bericht von The Infromation geht aber nicht hervor, um welche Person es sich handelt.

Der Bericht zitiert eine Person, die mit der Angelegenheit vertraut ist, mit der Aussage, dass andere Deals mit Top-Schöpfern in einer ähnlichen Preisspanne liegen und dass die Vereinbarungen nicht exklusiv sind. Das bedeutet, dass die Stars ihr Konterfei für andere KI-bezogene Produkte verkaufen können, wenn sie dies wünschen.

Auch wenn die Stars letztlich nur wenige Stunden in einem Strudio verbringen müssen, um den Prominenten-Chatbot zu erstellen, ergeben sich die Millionensummen letztlich nicht aus der Arbeitszeit nach Stunden, sondern aus den Bildrechten.

Metas Persönlichkeits-Chatbots erinnern ein wenig an Snapchats My AI, einen Chatbot, den jede Nutzerin oder jeder Nutzer personalisieren kann; Meta geht aber noch einige Schritte weiter. So kann die Sportler-KI Victor (Dwayne Wade) die Fragenden zum Trainieren motivieren. Snoop Dogg, der in einem roten Umhang zu sehen ist, stellt einen "Dungeon Master" dar, der die Nutzerinnen und Nutzer dazu ermutigt, "mittelalterlich" zu werden, schreibt die US-Tageszeitung New York Post. Paris Hilton wiederum ist Amber, eine "Forensik-Spezialistin", die Verbrechen aufklärt.

Meta AI basiert auf Llama 2. Zudem steckt in Meta AI ein eigener Bildgenerator mit dem Namen Emu. Laut Meta-Chef Mark Zuckerberg kann er innerhalb weniger Sekunden qualitativ hochwertige Bilder generieren. Im AI Studio von Meta lassen sich KI-Personas selbst erstellen, die sich dann wieder in einen Messenger oder anderen Dienst integrieren lassen. Das wird für Unternehmen und Einzelpersonen offen sein. Zunächst ist Meta AI allerdings als Betaversion nur in den USA verfügbar.

(akn)