Microsoft: Das nächste Office ist für Firmen

Microsoft offeriert immer wieder ein paar Scheibchen zusätzlicher Informationen, um das Interesse am intern Office 12 bezeichneten Softwarepaket wach zu halten. Konkret wurde bislang allerdings nur der Erscheinungstermin genannt.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Im Ausblick auf die kommende Office-Version steht nun zumindest als Erscheinungsdatum die zweite Jahreshälfte 2006 fest. Aber statt konkreter Details offeriert Microsoft wieder nur Informations-Häppchen, um das Interesse am intern Office 12 bezeichneten Softwarepaket wach zu halten. Wie schon die Preisgestaltung mit Student-und-Teacher-Release für das aktuelle Office 2003 verdeutlicht, sieht Microsoft in Word und Co. nicht mehr die große Cash Cow im Privatanwendermarkt. Stattdessen konzentriert sich die Produktentwicklung zunehmend auf Serveranwendungen wie Sharepoint, Live Communication Server oder Operations Manager. Diese aufwendigen Softwarepakete sollen ihren Anschaffungspreis zwar mit eigenständigen Funktionen wie Workflow-Organisation oder Zusammenarbeit per Telekonferenz rechtfertigen, bauen aber vielfach auf das verbreitete MS Office als Front-End.

Kein Wunder, dass Zusammenarbeit auch das Zauberwort für Office 12 zu werden scheint. So soll Excel vermehrte Fähigkeiten als Werkzeug zur Business Intelligence entwickeln, um aus einer Unternehmensdatenbank Geschäftsentwicklungen und Kennzahlen zu ermitteln. Instant Messages sollen sich mit passenden Regeln je nach Verursacher abblocken oder auch direkt in eine Besprechung durchstellen lassen. Im Rahmen von Projekten wie Mendocino oder Elixir könnte das kommende Office unmittelbar mit SAP-Anwendungen oder dem Siebel-CRM-Paket zusammenspielen, und zur Unterstützung eines unternehmensweiten Dokumentenmanagements soll ein erweitertes XML-Dokumentenschema auch Verfalldaten und andere Metadaten für Office-12-erstellte Unterlagen festhalten.

Zwar haben die Microsoft-Strategen längst davon Abstand genommen, Office 12 mit dem Betriebssystem Longhorn zu verbandeln, aber damit scheinen keineswegs alle Fährnisse ausgeräumt: "Es gibt Dinge, die immer noch schwierig sind, und solche, die schwieriger geworden sind", umriss Microsofts Vizepräsident Jeff Raikes die Lage in einem Interview. Da scheint es dann doch wieder recht unverzagt, das fertige Office 12 für die zweite Jahreshälfte 2006 und eine erste Betaversion noch vor Ende 2005 in Aussicht zu stellen. (hps)