Microsoft Schweiz und Switch streiten um WHOIS-Daten

Nachdem Microsoft Schweizer Domains gescannt hatte, hat der schweizerische Domainverwalter Switch nun den WHOIS-Vertrag mit dem Software-Riesen gekündigt.

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Von
  • Urs Mansmann

Microsoft Schweiz scannte in den vergangenen Tagen zahlreiche .CH-Domains mit dem Ziel, statistische Daten über das verwendete Betriebssystem zu erhalten. Bis zu 3.000 Suchanfragen meldeten betroffene Systemadministratoren im Symlink-Forum. Offenbar scannte ein Robot nach Dateien mit der Endung .aspx. Aus der Fehlermeldung für die nicht vorhandene Datei lässt sich das verwendete Server-Betriebssystem herauslesen.

Das Vorgehen hatte für den Konzern einige Folgen: Der schweizerische Domainverwalter Switch hat als Reaktion darauf seinen Vertrag mit dem Software-Riesen gekündigt und wirft Microsoft einen Verstoß gegen die Acceptable Use Policy und den WHOIS-Vertrag vor. Microsoft hat nun keinen direkten Zugriff mehr auf die Schweizer Registrierungsdaten. Bei Microsoft trifft die Kündigung auf Unverständnis. Pressesprecherin Maja Siebert bestreitet einen Verstoß gegen die Vertragsbedingungen. Der Konzern verweist darauf, dass solche Erhebungen auch von anderen Firmen vorgenommen würden und nicht zu beanstanden seien. Ob die Angelegenheit ein juristisches Nachspiel haben wird, ist derzeit noch unklar, Switch jedenfalls behält sich weitere Schritte vor. (uma)