Microsoft schickt Leiharbeiter in unbezahlten Urlaub

Der Softwareriese will den Gegenwert von sieben Arbeitstagen für 1000 Software-Entwickler, die auf den Gehaltslisten von Microsoft-Vertragspartnern stehen, vom laufenden Geschäftsjahr auf das kommende verschieben.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Der Softwarekonzern Microsoft hat 1000 Leiharbeitern eineinhalb Wochen unbezahlten Urlaub verschrieben. Der Softwareriese will den Gegenwert von sieben Arbeitstagen für diese Kräfte – es handelt sich um Software-Entwickler auf den Gehaltslisten von Microsoft-Vertragspartnern – vom laufenden Geschäftsjahr auf das kommende verschieben, das im Juli beginnt. Unternehmenssprecher Lou Gellos bezeichnete die Maßnahme als "nicht kritisch", räumte aber ein, dass derlei bei Microsoft bislang nicht auf der Tagesordnung stand. Man habe das Budget zwar nicht überzogen, aber in einigen Sparten müsse der Gürtel doch enger geschnallt werden.

Der Aktienkurs des Unternehmens war just Ende April eingeknickt, als bekannt wurde, dass Microsoft im Geschäftsjahr 2007 wohl satte zwei Milliarden US-Dollar mehr zur Deckung seiner Kosten aufbringen muss, als geplant. Die zusätzliche Verlagerung eines vergleichsweise kleinen Betrags für die auf 2007 verschobenen Arbeitslöhne dürfte da kaum ins Gewicht fallen, wohl aber der demonstrierte Sparwille. Der Kurs quittierte die Äußerung immerhin mit einer angedeuteten Kurve nach oben.

Insgesamt stehen die Zeichen eher auf Maßhalten in Redmond: Neben einer unbekannten Zahl an Leiharbeitern beschäftigt Microsoft weltweit über 60.000 Festangestellte, und deren Vergütungen hängen vielfach an einer konzerninternen Leistungsbeurteilung, die anscheinend eher aufs Lohnniveau drückt. Viele Redmonder Entwickler schielen deshalb insgeheim nach einem Alternativjob bei Google oder Yahoo, wie das Magazin Washtech herausgefunden haben will. (hps)