Microsoft veröffentlicht erste Beta von Visual Studio 2010 und .NET 4.0

MSDN-Abonnenten hatten schon seit Montag Zugriff auf die erste Beta von Microsofts Entwicklungsumgebung Visual Studio 2010 und dem ihr unterliegenden .NET-4.0-Framework, jetzt sind die neuen Versionen für jedermann zugänglich.

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Von
  • Alexander Neumann

Neues Projektdialogfenster

(Bild: Microsoft)

Nach einigen Community Technology Previews (CTP) hat Microsoft die Beta 1 von Visual Studio 2010 und von .NET 4.0 öffentlich zum Download angeboten. Seit Montag haben Abonnenten der MSDN-Community-Seite Zugriff auf die neuen Versionen. Die von Microsoft-Entwicklern lange erwartete Release enthält ASP.NET-4.0-Erweiterungen, neue Funktionen zum Entwickeln von SharePoint-Anwendungen, Überarbeitungen in den Bereichen Parallel Programming und Cloud-Entwicklung sowie neue "Application Lifecyle Management"-Features. Auch die Commons Language Runtime (CLR) hat Microsoft überarbeitet, die neue Version darf als erstes größeres Upgrade der Kernplattform gelten seit .NET 2.0, welches die Entwickler mit Visual Studio 2005 lanciert hatten.

Unter den neuen ASP.NET-Features können als hervorzuhebende Neuerungen die standardkonforme JavaScript IntelliSense Engine, erweitertes Output-Caching, Session-State-Verbesserungen sowie die Unterstützung für Routing und dynamisch erzeugte Daten gelten. Um Rich Internet Applications entwickeln zu können, unterstützt Visual Sudio die Rich-Internet-Technik Silverlight vollständig. Das "ASP.NET MVC (Model View Controller)"-Framework ist bislang nicht in Visual Studio integriert, es lässt sich mit dem Framework allerdings arbeiten, wenn man ASP.NET MVC ProjectTypeGuide entfernt.

Integrierte Silverlight-Unterstützung

(Bild: Microsoft)

Auf "Parallel Programming"-Seite wurden native C++-Bibliotheken eingeführt, die Lambda-Funktionen nutzen und gut mit der Standard Template Library (STL) und den Parallel Extensions für .NET zusammenarbeiten. Für das Ressourcenmanagement von Mehrkernprozessoren und das Task Scheduling sorgt Microsofts Concurrency Runtime. Unterstützung finden Entwickler hier auch durch überarbeitete Parallel-Debugging-Fenster und Profiling-Anzeigen.

Mit der neuen IDE ist es erstmals möglich, .NET-Services in der Cloud zu erzeugen. Für die Entwicklung von Cloud-Services sind die Windows Azure Tools for Visual Studio zuständig, die unter anderem C#- und VB-Projekt-Templates zum Entwickeln von Cloud-Services und Werkzeuge für die Konfiguration der Servicerollen enthalten.

Im Bereich der Entwicklung von SharePoint-Anwendungen bietet Visual Studio 2010 neue Templates sowie neue Design- und Navigationswerkzeuge; weitere hinzugekommene Funktionen sind unter anderem F5-Deployment und Debugging von SharePoint-Applikationen.

Mit Visual Studio Team System können sich Architekten und Entwickler mit dem neuen Architecture Explorer den bestehenden Codebestand anzeigen lassen. Überarbeitete Dokumentationsfunktionen vereinfachen Testszenarien und geben einen tieferen Einblick in die Testdaten. Anwender haben zudem die Möglichkeit, unterschiedliche Diagrammtypen zu erstellen und zu verteilen, darunter auch Anwendungsfall-, Aktivitäts- und Sequenzdiagramme.

Wer mehr zur Beta erfahren möchte, sollte sich den Blog-Eintrag von Visual Studio General Manager Jason Zander anschauen, der detailliert auf die Neuerungen eingeht und seinen Artikel mit vielen Screenshots und Codebeispielen untermalt hat. (ane)