Microsofts Protokoll-Peepshow

Der Redmonder-Konzern hat die Bedingungen für die Protokoll-Lizenzierung wie versprochen gelockert und bietet nun Einblicke in das erhältliche Material, ohne dass man sich vorher zur Geheimhaltung verpflichten muss.

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Von
  • Peter Siering

Schon im vergangenen Monat war bekannt geworden, dass Microsoft seine Bedingungen zur Protokoll-Lizenzierung zu überarbeiten hat. Die Web-Seiten für das Communications Protocol Program (MCPP) präsentieren inzwischen mehr als noch vor einigen Wochen: Neben einem Überblick über die erhältlichen Spezifikationen gibt es detaillierte Angaben über die Kosten sowie einige Beispieltexte, die aber den Microsoft-eigenen Reader erfordern. Früher bekam man ohne Passport-Konto und unterzeichnete Vertraulichkeitsvereinbarung erst gar nichts zu sehen.

Soweit sich das den Bedingungen entnehmen lässt, stellt Microsoft nicht nur die Dokumentation selbst in Rechnung, sondern möchte am Erfolg seiner Lizenznehmer teilhaben. Die sollen für jedes verkaufte Produkt zahlen, das eines der Protokolle implementiert und mitunter auch für jede Client-Verbindung Geld an Microsoft überweisen. Die Preise sind protokollspezifisch: Je weniger Marktbedeutung eines hat, desto billiger ist es zu haben. Summiert man die Kosten für alles, was zum Beispiel ein Windows 2000 Server implementiert, ergibt sich ein Vielfaches des Marktpreises für eine entsprechende Microsoft-Lizenz. (ps)