Militär-Hololens bekommt eine zweite Chance

Die erste Militär-Hololens erwies sich bei der US-Armee als untauglich. Erfolgreiche Tests sorgten nun für eine weitere Bestellung der AR-Kampfbrillen.

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Ein Soldat mit der aktuellen Militär-Hololens zeigt in die Ferne.

(Bild: Frederick Shear, DVIDS)

Lesezeit: 2 Min.

Nach zahlreichen Negativschlagzeilen über die Militär-Hololens "IVAS" hat die US Army bessere Nachrichten zu vermelden. Erste Tests mit der Version 1.2 der AR-Brille führten am 5. September 2023 zu einer weiteren Bestellung beim Hersteller Microsoft. Armee-Sprecher David Patterson bestätigte gegenüber Bloomberg die Order einer weiteren Charge, zunächst ohne weitere Details oder eine Vertragssumme zu nennen. Derzeit prüfe man, ob Microsoft in der Lage sei, die Kampfbrille in großen Stückzahlen zu produzieren.

Die US-Armee will die neuen Vorserienmodelle zwischen April und Juni 2025 intensiv testen. Bei Erfolg könnten sie danach in den Einsatz gehen. Erste Tests mit 20 neuen Prototypen in Fort Drum, New York, verliefen demnach positiv. Sie hätten einige kritische Probleme des Vorgängers behoben. Erreicht habe man eine höhere Zuverlässigkeit, eine verbesserte Sensorleistung bei schlechten Lichtverhältnissen sowie einen flacheren Formfaktor mit einem hochklappbaren Display für mehr Tragekomfort.

Doug Bush, Leiter des Beschaffungswesens der Army, bezeichnete bereits im Juli die Einsatzerprobung dieser Prototypen als entscheidend für die Weiterführung des Projekts, wie ExecutiveBiz berichtete. Hätten die AR-Brillen die Erwartungen an die Einsatzbereitschaft nicht erfüllt, wäre es wahrscheinlich zu neuen Ausschreibungen gekommen.

In früheren Einsatzerprobungen hatten unter anderem Übelkeit und Schwindel zu Problemen bei den Soldaten geführt. Der US-Kongress stoppte daraufhin den 400-Millionen-Dollar-Auftrag für 6900 Kampfbrillen und verlangte Nachbesserungen von Microsoft und seinen Projektpartnern, die zusätzlich 40 Millionen US-Dollar erhielten. Seinerzeit hieß es, dass die AR-Brillen bei Erfolg frühestens im Juli 2025 für den Einsatz an die Truppe ausgegeben werden könnten. Über einen Zeitraum von zehn Jahren rechnet die Armee laut Bloomberg mit Ausgaben von bis zu 21,9 Milliarden Dollar für bis zu 121.000 Geräte, Ersatzteile und Unterstützungsleistungen.

(jpw)