"Millennium Trigger" soll MP3-Raubkopien stoppen

Die Musikindustrie hat eine Technik ersonnen, um das Verbreiten raubkopierter Musik einzuschränken.

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Von
  • Thomas J. Schult

Ein "Millennium Trigger" bei MP3-Playern soll das Verbreiten raubkopierter Musik im Internet einschränken. Das gab die SDMI (Secure Digital Music Initiative) bekannt, eine von Musikkonzernen wie BMG, EMI, Sony, Seagram und Warner gegründete Initiative.

Bis zum 30. Juni will die SDMI zunächst Spezifikationen für MP3-Hardware-Player festlegen. SDMI-konforme Player sollen auch künftig alle MP3-Files abspielen können, die von bereits verkauften Audio-CDs erzeugt wurden, ob legal oder illegal. Neue CDs sollen ab Sommer dagegen ein digitales Wasserzeichen enthalten, das ihre Verwendung in bestimmten Playern ausschließt.

Musikfreunde haben dann bei SDMI-konformen Playern die Wahl: Entweder setzen sie per Software-Update den Millenium Trigger und können dann neu kodierte (mit Wasserzeichen geschützte) Musik nur noch hören, wenn sie legal ins MP3-Format übertragen wurde, oder sie verzichten auf den Trigger, was es ihren Playern unmöglich macht, neu kodierte, geschützte Musik zu spielen.

Nach dem Update soll es immer noch möglich sein, neu gekaufte Audio-CDs ins MP3-Format zu überspielen. Die so erzeugten Files sollen sich allerdings nicht weitergeben lassen, sondern nur auf dem Player des Anwenders laufen, der die CD übertragen hat.

Damit haben sich zumindest die Befürchtungen der Electronic Frontier Foundation (EFF) nicht bestätigt, daß es in Zukunft keine Möglichkeit mehr geben werde, freie Audiodateien ins Internet zu stellen. (ts)