Mio stellt Navis mit DVB-T, Fotonavigation und Reiseführer vor

Die Moov-Spirit-Navi-Serie soll vor allem durch eine überarbeitete Menüführung und Funktionen überzeugen, die man bei anderen Navis noch vergeblich sucht.

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Von
  • Daniel Lüders

Die Moov-Spirit-Navi-Serie von Mio soll vor allem durch eine überarbeitete Menüführung und Funktionen überzeugen, die man bei anderen Navis noch vergeblich sucht. So besitzt das Topmodell Moov Spirit V735 einen DVB-T-Fernsehempfänger, der Fernsehsendungen auf dem mit sieben Zoll vergleichsweise riesigen Touchscreen mit einer Auflösung von 800 × 600 Pixel bei 16 Bit Farbtiefe wiedergibt. Der Fernseher hat auch eine Aufnahmefunktion, mit der Filme auf einer in den integrierten microSD-Slot eingesteckten Karte gespeichert werden können. Während der Fahrt schaltet sich der Fernsehempfang automatisch aus, um im Straßenverkehr nicht abzulenken. Will der Beifahrer Fernsehen während der Fahrt genießen, kann er dies allerdings nach einer Sicherheitsabfrage tun.

Bei der Navigationssoftware handelt es sich um eine rundum überarbeitete Version namens Spirit, in die wohl auch das Know-how der beiden aufgekauften Firmen Navman und Magellan eingeflossen ist. So enthält die Software eine Funktion, um in Fotos eingebettete GPS-Daten als Ziel zu übernehmen (Fotonavigation). Die Bilder können entweder aus dem firmeneigenen Internet-Portal Navpix oder auch von anderen Seiten wie Flickr kommen.

Das Hauptmenü ist übersichtlich und klar gegliedert in wenige Symbole. In der Kartenansicht lässt sich jederzeit mit einem Fingerstrich ein ebenfalls per Fingerstrich à la iPhone scrollbares Menü aufrufen, das die wichtigsten Funktionen bereithält. Allerdings verfügen die Navis allesamt über keinen kapazitiven, sondern einen resistiven Touchscreen, weshalb für die Bedienung am besten der Fingernagel verwendet wird.

Im Explore-Modus kann der Nutzer an jede beliebige Stelle der Karte tippen, woraufhin ihm in einer Ansicht alle Point-Of-Interest-Einträge einer Kategorie nach Wahl angezeigt werden, zu denen er sich mit einem Fingertipp auch gleich navigieren lassen kann. Bei zu vielen Einträgen wechselt das Gerät in die Listen-Anzeige und gibt dem Nutzer die Möglichkeit, seine Suche zu verfeinern. Ist man per Bluetooth mit einem internetfähigen Handy verbunden, kann man per integrierter Google-Suchmasche nach weiteren Zielen im Internet zu suchen. Als weitere Connected-Funktion bietet das Navi eine Wettervorhersage an. Ein Gerät mit integriertem Mobilfunkteil hat Mio noch nicht im Programm.

Wert legt Mio noch auf eine vereinfachte Kartendarstellung namens Trumap, die besonders übersichtlich alle wichtigen Details hervorheben soll. Durch von Mio um viele Sonderziele erweitertes Kartenmaterial, beispielsweise Nahverkehrsstationen, sollen sich die Geräte auch besser als andere für Fußgänger eignen. Allerdings darf man sich nicht auf lange Wanderschaften freuen: Schon nach etwa zweieinhalb Stunden ist der Akku nach dem Abziehen des Stromkabels leer.

Als weiteres Extra enthält die Software einen Reiseführer von wCities, in dem Sehenswürdigkeiten, Restaurants und Hotels der wichtigsten Großstädte Europas hinterlegt sein sollen. Allerdings handelt es sich hier vornehmlich um Text-Informationen. Wer aktuell bleiben möchte, kann Updates für den Reiseführer mit der korrespondieren Windows-Software MioMore Desktop 2 gegen eine einmalige Gebühr von 20 Euro per Internet einspielen lassen.

In den ersten dreißig Tagen kann der Nutzer mit Hilfe der Desktop-Software auch einmalig aktuelles Kartenmaterial herunterladen. Ein europäisches Kartenabo für 24 Monate soll für knapp 80 Euro angeboten werden. Im Zeitraum von zwei Jahren können sich die Nutzer der Navis dann jedes Vierteljahr eine neue Kartenversion herunterladen. Das Topmodell Mio Moov Spirit 735 wird laut Hersteller inklusive TMCPro-Staumelder, Bluetooth-Freisprecheinrichtung und europäischem Kartenmaterial für 330 Euro erhältlich sein.

Fast genauso gut ausgestattet wie das Topmodell ist das Mio Moov Spirit 505. Anders als das 735er-Modell enthält es aber einen 4,7-Zoll-Touchscreen mit einer Auflösung von 480 × 272 Pixel. Dafür ist es billiger zu haben: Es soll für 250 Euro den Besitzer wechseln.

Das Mio Moov Spirit 500 gleicht dem Modell 505 bis auf die DVB-T-Funktion, die fehlt. Mit Bluetooth-Freisprechfunktion kostet es 200 Euro, ohne ist es schon für 180 Euro zu haben.

Das Einstiegsmodell Mio Moov 300 soll zwar nur 150 Euro kosten, enthält aber auch nur einen 3,5-Zoll Touchscreen im 3:4-Format und muss ohne Staumelder auskommen. Dieser soll sich allerdings für knapp 30 Euro nachrüsten lassen. Ebenso fehlen in Ermangelung von Bluetooth auch die Internet-Clients für Wetter und Google Search. Alle neuen Geräte sollen ab Mitte Juni in den Läden stehen. (dal)