Mischkonzern Lagardère verursacht Kurssturz der T-Online-Aktie

Der französische Mischkonzern Lagardère will sich über eine Wechselanleihe vom Großteil seiner T-Online-Aktien trennen und hat damit einen Kurssturz des Papiers ausgelöst.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 72 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Der französische Mischkonzern Lagardère hat mit der Ankündigung, sich über eine Wechselanleihe vom Großteil seiner T-Online-Aktien zu trennen, einen Kurssturz des Papiers ausgelöst. Die Anleihe im Wert von 700 Millionen Euro betreffe fast drei Viertel der Beteiligung von 5,7 Prozent an T-Online, teilte Lagardère mit. Die Maßnahme erlaube dem Unternehmen eine "mittelfristige Kostensenkung" und eine Stärkung der finanziellen Flexibilität des Konzerns, hieß es zur Begründung.

Die T-Online-Aktie brach am Frankfurter Neuen Markt zunächst um fast elf Prozent auf 9,88 Euro ein. Bis zum Nachmittag stabilisierte sich der Kurs bei einem Minus von 6,33 Prozent auf 10,35 Euro. Die Wechselanleihe könne in Aktien der Internet-Tochter der Deutschen Telekom frühestens vom 30. April 2003 an eingetauscht werden, teilte Lagardère mit.

Die Anleihe betreffe etwa 50 Millionen der insgesamt 69 Millionen T-Online-Anteilsscheine im Besitz von Lagardère, hieß es in Paris. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die Aktien über kurz oder lang an der Börse zum Verkauf angeboten werden. Dort träfe das umfangreiche Angebot auf eine unverändert geringe Nachfrage; weiter sinkende Kurse wären unausweichlich. Der Kurssturz des Index-Schwergewichts T-Online drückte auch auf den Auswahlindex NEMAX 50, der um 1,17 Prozent auf 843,54 Punkte verlor.

Die Deutsche Telekom ist Mehrheitsaktionär bei T-Online mit 81,7 Prozent. Lagardère kam Anfang 2000 durch Aktientausch an seinen Anteil. Der Konzern ist in den Bereichen Raumfahrt und Telekommunikation tätig. (anw)