Mittwoch: Michail Gorbatschow tot, lange Haft für saudische Twitter-Nutzerinnen

Gorbi gestorben + Jahrzehntelang Haft für Twitter-Nutzung + Lockdown in Shenzhen + Gerüchte zu iPhone 14 und 14 Pro + KI hilft Fiskus + Übersicht des neuen USB

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Leere Straße in Frankfurt

(Bild: Nektarstock/Shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow ist gestorben. Vor fast 40 Jahren leitete er mit Glasnost und Perestroika in der damaligen Sowjetunion Reformen ein. Reformen benötigt offenbar auch Saudi-Arabien, denn jetzt wurden zwei Frauen von einem saudischen Sondergericht für Jahrzehnte weggesperrt, nachdem sie Twitter verwendet und damit vorgeblich die öffentliche Ordnung gestört hätten. Gestört wird derzeit das Leben im chinesischen Technologiezentrum Shenzhen. Nach einigen Coronafällen wurden Lockdowns verhängt, aber die Produktion beim dortigen Apple-Zulieferer Foxconn wurde bislang nicht unterbrochen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Der russische Friedensnobelpreisträger und ehemalige sowjetische Staatschef Michail Sergejewitsch Gorbatschow lebt nicht mehr. Der in Deutschland liebevoll "Gorbi" genannte Russe wurde 91 Jahre alt. Der weltweit geschätzte Politiker galt als einer der Väter der Deutschen Einheit und als Wegbereiter für das Ende des Kalten Krieges. Mit Offenheit und Umbau leitete er in der Sowjetunion 1986 Reformen ein. Besonders die Ostdeutschen verehren Gorbi bis heute als Staatsmann, der ihnen vor mehr als drei Jahrzehnten die Freiheit brachte: Gorbi ist tot.

45 Jahre Haft verhängt ein saudisches Spezialgericht für Terrorverbrechen wegen "Herstellung und Speicherung von Material, das öffentliche Ordnung und religiöse Werte beeinflusst". Das "Verbrechen" der Frau: ein paar regimekritische Tweets. Mit diesen soll sie "das Internet" dazu genutzt haben, das Sozialgefüge Saudi-Arabiens zu zerreißen, meint das Terrorismusgericht. Zuvor hat das übergeordnete Terror-Berufungsgericht Saudi-Arabiens die Haftstrafe für eine zweifache Mutter für ein paar Retweets auf 34 Jahre erhöht: Saudisches Terrorismusgericht sperrt Twitter-Nutzerinnen für Jahrzehnte weg.

Deutlich kürzer eingesperrt werden viele Menschen in der chinesischen Wirtschaftsmetropole Shenzhen. Dort wurden die Lockdowns auf Gebiete mit zahlreichen Fertigungsstätten ausgedehnt, um den jüngsten Ausbruch von Covid-19-Infektionen einzugrenzen. Mitarbeiter wurden aufgefordert, von zu Hause zu arbeiten und die Wohnungen nicht zu verlassen. Das betrifft auch die Gewerbegebiete, in denen Fabriken des Apple-Zulieferers Foxconn stehen. Das Unternehmen gibt aber Entwarnung, die Produktion gehe weiter trotz Corona: Neue Lockdowns in Shenzhen betreffen auch Gebiete mit Apple-Fertigung.

Die Fortsetzung der Produktion ist auch erforderlich, denn nächste Woche sollen neue iPhones vorgestellt werden. Für das dann erwartete iPhone 14 zeichnen sich noch größere Unterschiede zwischen den Geräteklassen ab, denn die Schere zwischen Standard- und Pro-Modellen wird beim iPhone 14 weiter aufgehen. Die Zielrichtung ist klar: Apple möchte offenbar mehr Käufer für die teureren Pro-Modelle begeistern. Ein Alleinstellungsmerkmal der Pro-iPhones gibt Apple indessen auf, wenn die Gerüchte stimmen über iPhone 14 und 14 Pro: Was über Apples neue Modelle durchgesickert ist.

Nachdem französische Steuerbehörden mithilfe von KI-Technik und Luftbildern zehntausende nicht angemeldete Pools entdeckt und dem Staat Mehreinnahmen von 10 Millionen Euro gesichert haben, soll das Verfahren nun landesweit eingesetzt werden. Eine Zeitung hatte berichtet, dass mithilfe der Algorithmen in insgesamt neun Departments mehr als 20.000 nicht angemeldete Pools entdeckt worden seien. Erwogen werde jetzt, mit der Technik auch nach anderen nicht deklarierten Vermögenswerten zu suchen – etwa Veranden: KI findet auf Luftbildern in Frankreich zehntausende nicht angemeldete Pools.

Der allgegenwärtige Universal Serial Bus (USB) feiert einen Erfolg nach dem anderen. Verwirrend ist allerdings die Vielzahl an Spezifikationen, an die sich überdies viele Hardwarehersteller nicht genau halten. Das kann zu ärgerlichen Missverständnissen und Kompatibilitätsproblemen führen. Wir untersuchen den aktuellen Stand bei schnellen USB-Geräten mit Datentransferraten von 20 Gbit/s und erklären, was die jungen Standards USB4 und Thunderbolt 4 zusätzlich bedeuten für superschnelles USB: Was USB 3.2 Gen 2x2, USB4 und Thunderbolt bringen.

Auch noch wichtig:

(fds)