Mittwoch: Microsoft will Geld für KI, Metas KI auch in neuer Version kostenfrei

Microsofts KI-Preise + LLaMA 2 noch gebührenfrei + BwMessenger mit Open Source + Live-Musik für Gehörlose + Post an Wirecard-Gericht + Podcast zu Moore’s Law

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Mensch tippt auf Notebook; Mittwoch: KI-Preise, Gratis-LLaMA, Bundeswehr-Messenger, Musik-Anzug, Wirecard-Update & Bit-Rauschen-Podcast

(Bild: Miha Creative/ Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die gewerbliche Nutzung von Bing Chat Enterprise und Microsoft 365 Copilot wird kostenpflichtig. Firmenkunden müssen für Microsofts KI-Dienste pro Anwender und Monat zahlen. Dafür wird ihnen Datenschutz versprochen. Meta verlangt für Künstliche Intelligenz dagegen noch nichts. Das gilt auch für den Nachfolger von Metas Sprachmodell LLaMA. LLaMA 2 ist größer, besser, weiterhin Open Source und gebührenfrei. Die Bundeswehr nutzt ebenfalls Open Source für ihren eigenen Messenger. Der IT-Dienstleister der Bundeswehr, die BWI GmbH, hat mit heise online über den Messenger für die Bundeswehr und die Zusammenarbeit mit Matrix gesprochen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Microsoft hat die Preise für die gewerbliche Nutzung der eigenen KI-Angebote festgelegt. Für Privatanwender bleiben die KI-Dienste vorerst gratis, doch wollen Unternehmen den KI-Copilot in Microsoft 365 oder den neuen Bing Chat Enterprise nutzen, sollen sie zahlen. Der Microsoft 365 Copilot soll 30 US-Dollar pro Nutzer und Monat kosten. Das kommt zu den Abo-Kosten für Microsoft 365 hinzu. Der Bing Chat Enterprise ist darin enthalten, aber wird auch einzeln und ohne Microsoft-365-Abonnement erhältlich sein. Das kostet 5 Dollar pro Anwender und Monat: Microsoft stellt Geschäftskunden die Nutzung von KI in Rechnung.

Noch kostenfrei bleibt eine neue, größere Version des generativen Sprachmodells LLaMA (Large Langue Model Meta Ai), das der Datenkonzern Meta Platforms mit seinem Partner Microsoft veröffentlicht hat. Sie lautet auf den Namen LLaMA 2. Sprache meint hier auch Programmiersprachen: Start-ups und Unternehmen sollen mit dem Open-Source-Sprachmodell maßgeschneiderte Software programmieren lassen können. Den eigenen Angaben zufolge hat Meta im Vergleich zum ersten LLaMA 40 Prozent mehr Daten für das Training eingesetzt und dabei doppelt so viel Kontext einbezogen: Meta und Microsoft präsentieren neues Sprachmodell LLaMA 2.

Ebenfalls auf Open Source setzt die Bundeswehr, denn sichere, verschlüsselte Kommunikation spielt hier eine wichtige Rolle, aber stellt Anwender und Entwickler immer wieder vor Herausforderungen. heise online hat mit Björn Reiners, Produktmanager bei der BWI GmbH, dem bundeseigenen IT-Dienstleister der Bundeswehr gesprochen. Er begleitet den BwMessenger, den Messenger der Bundeswehr, seit Beginn. Im Gespräch ging es um die Anforderungen an den sicheren Messenger und die Zusammenarbeit mit der Matrix Foundation. Deren Open-Source-Protokoll bildet die Basis für den BwMessenger und einen geplanten BundesMessenger: Interview über den Bundeswehr-Messenger und warum Open Source wichtig ist.

Ein neu entwickelter Vibrationsanzug ermöglicht es Gehörlosen, Live-Musik zu erleben. Live-Konzerte können Gehörlose nur sehr schwierig miterleben. Eine Möglichkeit besteht darin, dass Gebärdendolmetscher die Songs übersetzen. Die Musik bekommen die Gehörlosen so aber nicht mit. Bestenfalls nehmen sie die Vibrationen des Schalldrucks aus den Lautsprechern wahr. Nun wurde ein Anzug entwickelt, der über vibrierende Platten verfügt. Eine Weste mit 20 Platten wird eng am Oberkörper getragen, damit sich die Vibrationen besser auf den Körper übertragen. Die vier übrigen Platten werden an den Hand- und Fußgelenken befestigt: Gehörlose fühlen Live-Musik mit vibrierendem Anzug.

Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek hat einen Brief an das Landgericht München I geschickt. Marsalek ist flüchtig und wird in Russland vermutet, wo ihm russische Dienste eine neue Identität verschafft haben sollen. Der Österreicher "steht in dringendem Verdacht, sich des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs, des besonders schweren Falls der Untreue sowie weiterer Vermögens- und Wirtschaftsdelikte strafbar gemacht zu haben", heißt es im Steckbrief. Dazu äußert sich der Mann in seinem Schreiben aber nicht. Vielmehr belaste er seinen Ex-Wirecard-Kollegen Oliver Bellenhaus und versuche, die Verteidigungslinie des ebenfalls österreichischen Ex-Vorstandschefs Markus Braun zu stützen: Lebenszeichen von Jan Marsalek im Wirecard-Prozess.

Der Intel-Mitgründer Gordon Moore beschrieb 1965 in seinem berühmt gewordenen „Gesetz“ grob gesagt, dass sich die Anzahl der Transistoren pro Chip etwa alle zwei Jahre verdoppelt. Hintergrund sind die mit jeder neuen Generation von Halbleiterfertigungsverfahren weiter verkleinerten Strukturen. Jahrzehntelang galt „Moore’s Law“ als Grundgesetz der Halbleiterbranche und ließ sich auch annähernd umsetzen. Doch seit geraumer Zeit melden sich Zweifler, die das Moore’sche Gesetz als überholt einschätzen. Wie es ums Moore’sche Gesetz steht, welche zusätzlichen Tricks zur Optimierung von Chips und Transistoren zum Einsatz kommen und wie es etwa mit Nanosheets und 3D-Stacking weitergeht, diskutieren wir im Bit-Rauschen, dem Prozessor-Podcast: Die Zukunft von „Moore’s Law“.

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