MobilCom tief in den roten Zahlen

Das Telecom-Unternehmen MobilCom ist tiefer in die Verlustzone gerutscht.

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Von
  • Torge Löding

Das Telecom-Unternehmen MobilCom ist im ersten Quartal 2002 tiefer in die Verlustzone gerutscht. Der Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrage 160,1 Millionen Euro im Vergleich zu einem Minus von 68,4 Millionen Euro im 1. Quartal 2001, teilte das Unternehmen aus dem schleswig-holsteinischen Büdelsdorf mit. Das schlechte Ergebnis führt der Vorstand auf Konsequenzen aus dem öffentlichen Streit um die Partnerschaft mit France Telecom zurück. So wurde der für Februar 2002 geplante Start des 01566-GPRS-Dienstes abgeblasen, Entwicklungs- und Anlaufkosten deshalb nicht durch Erlöse gedeckt. Eine Rückstellung von 77,5 Millionen Euro wurde deshalb notwendig. Insgesamt beziffert MobilCom die belastenden Sondereffekte, die durch den Streit mit den Franzosen zustande kamen, auf 90,3 Millionen Euro. Einen weiteren Grund für die rückläufige Ergebnisentwicklung sieht das Unternehmen in den niedrigeren Provisionen: Im ersten Quartal 2001 habe die Provision von D1, D2 und E-Plus noch bei 40 Prozent vom Umsatz gelegen, im ersten Quartal 2002 seien es gerade noch 13 Prozent gewesen.

Beim Umsatz verzeichnete MobilCom einen Rückgang von 728,7 Millionen Euro auf 514,3 Millionen Euro. Die Kundenzahl für Mobilfunk, Festnetz und Internet habe sich von 7,3 auf 9,0 Millionen erhöht. Ende März telefonierten 4,9 Millionen Mobilfunk-Kunden per MobilCom. Obwohl das einem Anstieg von rund sieben Prozent im Vorjahresvergleich entspreche, sei der Kundenstamm erstmals seit August 2001 wieder unter die 5-Millionen-Marke gefallen. Stolz verwies der Vorstand auf den Anteil der Vertragskunden am Gesamtkundenbestand: Diese liege mit nun 68 Prozent deutlich über dem Marktdurchschnitt von 44 Prozent. (tol)