Mobilfunkbetreiber bieten erste UMTS-Handys (Update)

Die UMTS-Anbieter T-Mobile und Vodafone haben heute erste Handys für das neue Mobilfunknetz vorgestellt.

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Von
  • Rudolf Opitz

Die UMTS-Anbieter T-Mobile und Vodafone haben heute erste Handys für das neue Mobilfunknetz vorgestellt. Bislang beschränkte sich das UMTS-Angebot auf PC-Card-Funkmodems für Notebooks, die zwar für schnellen und mobilen Internet-Zugang sorgen, mit denen man jedoch weder telefonieren noch Multimedia-Nachrichten verschicken kann.

Das soll mit den UMTS-Handys, die als Dual-Mode-Geräte wahlweise auch in den üblichen GSM-Mobilnetzen funken, nun anders werden: T-Mobile bietet außer der Multimedia Net Card zunächst das Foto-Handy Nokia 7600 an, das in puncto Abmessungen und Akkulaufzeit aktuellen GSM-Handys kaum nachsteht. Das Mobiltelefon mit dem eigenwilligen Rautendesign stellt auf seinem Display mit 128 × 160 Pixeln bis zu 65.536 Farben dar, versendet Bilder und Video-Clips als MMS-Mitteilungen oder per E-Mail und bringt MP3-Musik zu Gehör. In UMTS-Netzen soll es beim Surfen über ein via Bluetooth oder USB angekoppeltes Notebook bis zu 384 kBit/s empfangen, erste Test-Exemplare des 7600 erreichten bislang nur 128 kBit/s. Das UMTS-Handy von Nokia kostet laut T-Mobile zusammen mit einem Relax100-Vertrag rund 280 Euro.

Zusammen mit dem UMTS-Handy gibt es bei T-Mobile auch erste Dienste wie die Mobile Jukebox: Über das Mobilportal t-zones können UMTS-Kunden aus mehreren hundert Titeln Musikstücke auswählen und aufs Handy laden. In der bis zum 31. August 2004 laufenden Einführungsphase kostet ein Titel 1,49 Euro; die Übertragungskosten sind im Preis enthalten.

Vodafone hat das UMTS-Handy Z105 von Samsung in ihr Portfolio aufgenommen. Das Klappmodell wiegt mit 132 Gramm nur wenig mehr als das 7600. Das große Innendisplay besitzt eine Auflösung von 176 × 192 Pixeln und eine Farbtiefe von 18 Bit, was rund 260.000 Farben entspricht. Das kleinere Zweitdisplay zeigt Farben in 16-Bit-Auflösung an. Mit dem Z105 kann man Bild- und Video-MMS versenden und empfangen und Videotelefonate führen. Das Objektiv der eingebauten VGA-Kamera ist dazu um 180 Grad schwenkbar. Wer das UMTS-Handy von Samsung etwa zum Surfen mit einem PC koppeln möchte, braucht dazu ein USB-Kabel, da das Z105 weder IrDA noch den Kurzstreckenfunk Bluetooth besitzt. Mit einer Akkuladung soll es bis zu 290 Stunden in Bereitschaft bleiben oder maximal 3,9 Stunden Sprechzeit bieten.

Der Preis liegt zusammen mit einem Vertrag mit den Vodafone-Tarifen 50, 10, 200 oder 500 bei rund 300 Euro. Außer den Grundpreisen für den Handytarif fallen für das ebenfalls notwendige Paket Vodafone live! UMTS weitere 4,95 Euro pro Monat an -- zusammen mit beispielsweise dem Tarif Vodafone 100 wären das also 29,95 Euro. Darin sind dann monatlich 100 Freiminuten für nationale Standardgespräche und eine Flatrate für das Vodafone-live!-Portal enthalten. Bis zum 30. September 2004 fällt auch der Empfang von Videostreams unter die Flatrate, danach sollen 69 Cent pro Clip berechnet werden. Der Preis für Videotelefonate unterscheidet sich bis zu 30.09. nicht von normalen Handygesprächen und kann auch auf die Inklusivminuten angerechnet werden. Danach soll eine Videotelefonverbindung pro Minute je nach Tarif bis zu 80 Cent, bei Verbindungen in andere Mobilfunknetze bis zu 1,20 Euro kosten. Voraussetzung für Videofonie sind auf jeden Fall zwei passende Endgeräte. Hier will Vodafone in einigen Wochen die Auswahl der Video-Handys um das UMTS-Modell Z1010 von Sony-Ericsson erweitern. (rop)