Montag: Neue Bitcoin-Stadt und die Sicherheit des Anonymisierungsdienstes Tor
El Salvador plant Bitcoin-City + Tor gegen Überwachungswahn + Spenden der Gates-Foundation für Medien + Suche neuer Datenquellen + Fairphone 4 im Langzeittest
Nachdem El Salvador den Bitcoin bereits als gesetzliches Zahlungsmittel nutzt, will die Regierung nun sogar eine Bitcoin-Stadt aufbauen. Für Infrastruktur und Energieversorgung werde gesorgt, damit Rechenzentren die Digitalwährung schürfen können, der Rest soll von privaten Investoren kommen. Derweil untersuchen wir, wie sicher der Anonymisierungsdienst Tor wirklich ist – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Die salvadorianische Regierung hat den Bau einer Bitcoin-Stadt angekündigt. In Bitcoin-City am Fuße des Vulkans Conchagua an der Pazifikküste sollen Rechenzentren für das Schaffen der Digitalwährung entstehen. Die Regierung werde die Infrastruktur zur Verfügung stellen, private Investoren sollen dann Büros, Einkaufszentren und Wohnungen errichten. Als Sonderwirtschaftszone werde in der von El Salvadors Regierung geplanter Bitcoin-Stadt lediglich eine Mehrwertsteuer erhoben.
Der Bitcoin gilt nicht mehr als anonym, der Tor-Browser dagegen schon. Dieser wird für den Kauf und Verkauf von Drogen im Darknet genutzt, aber auch von Menschen, deren Freiheit oder gar Leben vom Funktionieren der Software abhängt. Deswegen ist ein besonders kritischer Blick auf die versprochene Anonymität nötig: Wie sicher ist der Anonymisierungsdienst Tor?
Nicht direkt geheim sind die Spenden der Bill-und-Melinda-Gates-Stifung (BMGF) an zahlreiche Medien, aber sie sind auch nicht offensichtlich. Jetzt wird berichtet, dass die BMGF fast 320 Millionen US-Dollar an Nachrichtensender, Zeitungen und Magazine gespendet hat. Die Recherche belege den Einfluss der Stiftung auf die Medien, aber dies sei nur die Spitze des Eisbergs: Bill Gates als heimlicher Medienmogul.
Als Internetnutzer verzichtet man praktisch auf Datenschutz. Nachdem aber das internationale System personalisierter Werbung durch die Devaluierung von Cookies bröckelt, sucht die ganze Industrie nach neuen Datenquellen. So häufen sich dann auch die Anfragen verschiedener Unternehmen nach E-Mail-Adressen und Geburtsdatum: Cookiekalypse – die neue Jagd nach Daten.
Manche Hersteller betonen dagegen Fairness und benennen ihre Produkte entsprechend. Nun hat die c't das Fairphone 4 ausführlich als Alltagshandy und das Versprechen der Nachhaltigkeit getestet. Dabei wird im Video erklärt, ob das Fairphone wirklich fairer, umweltfreundlicher und nachhaltiger ist als andere Geräte. Und warum. c't 3003 dreht sich um das Fairphone 4 im Langzeittest.
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Auch noch wichtig:
- Die Länder stellen einen Entwurf zu "Auftrag und Strukturoptimierung" der Öffentlich-Rechtlichen zur Konsultation. Bei diesem Neuauftrag für ARD und ZDF wollen die Länder an Gebühren vorerst nicht rühren.
- Das erste elektrische und selbstfahrende Containerschiff beging seine Jungfernfahrt. Die Batterien der "Yara Birkeland" haben die Kapazität von 100 Teslas: Erstes autonomes E-Frachtschiff in Norwegen vom Stapel gelaufen.
- Shopping und Schnäppchenjagd haben in der Vorweihnachtszeit Hochkonjunktur – etwa am kommenden "Black Friday". Doch es gibt eine immer stärkere Gegenbewegung gegen den Konsumrausch: "Kauf-nix-Tag" am 27.11. will Verbraucher aufrütteln.
- Die ehemalige Telecom Italia soll nach einer Übernahme privatisiert werden. Das Angebot des US-Finanzinvestors KKR für die Übernahme des italienischen Telekommunikationskonzern TIM summiert sich auf 10,8 Milliarden Euro.
(fds)