Müll-Sortieren in Recycling-Anlagen soll zum Spiel werden

Der Mensch entscheidet, der Roboter führt aus: Nach diesem Prinzip will ein US-Unternehmen das Herausgreifen von Wiederverwertbarem aus Hausmüll effizienter und ansprechender machen.

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Müll-Sortieren in Recycling-Anlagen soll zum Spiel werden
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Bei einem Pilotprojekt im US-Bundesstaat Minnesota wird ein neues System getestet, mit dem das Herauspicken von wiederverwertbaren Objekten aus dem Hausmüll zu einer Art Spiel mit Beteiligung von Menschen und Robotern werden soll. Menschliche Mitarbeiter beobachten auf einem Touchscreen, wie Abfall auf Fließbändern transportiert wird; wenn sie etwas zum Recyceln sehen, wischen sie darüber und wählen die Kategorie dafür aus, ein Roboter-Arm am Fließband greift dann zu und legt das Objekt in den richtigen Behälter. Das berichtet Technology Review online in „Spielend Müll sortieren“.

Nach Schätzungen von Jodone, dem Unternehmen hinter dem System, könnte eine durchschnittliche Abfallbehandlungsanlagen auf diese Weise 24 Millionen Dollar an zusätzlichen Umsätzen generieren. Unter Laborbedingungen will es Pick-Raten von 2500 Objekten pro Stunde bei 95 Prozent Genauigkeit erreicht haben – achtmal schneller, als ein Mensch alleine schaffen würde. Bei dem Pilotprojekt in Minnesota soll die Software erstmals außerhalb des Labors zum Einsatz kommen.

Entscheidend ist, das System billiger zu machen als die Entsorgung auf einer Deponie, sagt Harri Holopainen, Technologiechef bei ZenRobotics, einem Pionier bei Roboter-Recyclingsystemen. Allerdings sei er nicht sicher, ob das Jodone-System billig genug für eine breite Anwendung werden könne. Zudem seien moderne Sensoren und Software nicht weniger treffsicher als Menschen. „Es gab riesige Investitionen in Techniken, mit denen sich die Inhalte von Bildern sehr schnell identifizieren lassen“, sagt er.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)