NASA und Boeing beteiligen sich an Concorde-Nachfolger

Zusammen mit der japanischen Raumfahrtagentur und vier japanischen Unternehmen wollen die US-Amerikaner ein neues Überschall-Verkehrsflugzeug entwickeln.

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Die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA will sich zusammen mit dem Flugzeugbauer Boeing an der Entwicklung eines neuen Überschall-Verkehrsflugzeugs beteiligen. Im Juni wollen sich die US-Amerikaner mit der Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) über Details des Forschungs- und Entwicklungsprojekts abstimmen, berichtet die japanische Wirtschaftszeitung Nihon Keizai Shimbun. Die japanische Seite – neben der JAXA sind das die Unternehmen Ishikawajima-Harima Heavy Industries, Kawasaki Heavy Industries, Mitsubishi Heavy Industries und Fuji Heavy Industries – konzentriere sich auf die Entwicklung des Designs und des Triebwerks, während Boeing das Flugwerk entwickeln werde.

Etwa im Jahr 2020 soll das neue Überschall-Flugzeug in der Lage sein, 200 bis 300 Passagiere innerhalb von fünf Stunden von Tokio nach Los Angeles zu bringen, heißt es weiter in dem Bericht. Vergangenes Jahr hatte die JAXA bereits erste Flugtests mit einem Modell angesetzt und auf der Suche nach Kooperationspartnern die Fühler nach Frankreich ausgestreckt.

Die Kosten für das Projekt beziffert der Zeitungsbericht auf "mehrere hundert Milliarden Yen" (1000 Yen = 6,94 Euro). Das Vorgängerflugzeug, die Concorde, war insgesamt 34 Jahre im Einsatz. Im Sommer 2000 stürzte eine Air-France-Maschine kurz nach dem Start in Paris ab, 117 Menschen starben. Kurz darauf wurde der Überschallflieger aus dem Verkehr gezogen. Das neue Flugzeug soll ebenso mit zweifacher Schallgeschwindigkeit fliegen können, dabei aber nur ein Prozent des Lärms erzeugen. (anw)