Nach Elon Musk: Auch Taylor Swift geht gegen Tracking ihrer Privatflüge vor

Elon Musk hat einen US-Studenten berühmt gemacht, der Flüge von Privatflugzeugen von Promis publik macht. Nun will auch Taylor Swift das unterbinden.

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Taylor Swift

(Bild: Kathy Hutchins/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Nach Elon Musk geht nun auch Taylor Swift gegen Accounts in sozialen Netzwerken vor, die Flüge ihres Privatjets publik machen. Das berichtet die Washington Post unter Berufung auf eine Unterlassungsverfügung, die Anwälte der US-Musikerin an den für die Accounts verantwortlichen College-Studenten geschickt haben. Für ihre Mandantin gehe es in der Angelegenheit "um Leben und Tod", während es für den 21-Jährigen vielleicht ein Spiel sei, oder ein Weg zu Berühmtheit, werde darin behauptet. Die Accounts hätten Swifts konstante Angst um ihre eigene Sicherheit erhöht. Eine konkrete Begebenheit, in der einer der Accounts für die Verfolgung der Musikerin genutzt wurde, wurde nicht genannt, die Anwälte hätten aber von Hinweisen auf eine Verbindung gesprochen.

Sweeney betreibt eine ganze Reihe von Accounts auf den Kurznachrichtendienst X/Twitter, Bluesky und Mastodon, aber auch auf Instagram und Facebook, die auf Basis öffentlich zugänglicher Daten Mitteilungen absetzen, wenn Privatjets bestimmter Prominenter abheben. Das hat ihn Ende 2022 in Konflikt mit Elon Musk gebracht, der nach der Twitter-Übernahme einen dort vorhandenen Account sperren ließ. Etwa zur Zeit der Unterlassungsverfügung von Swift im vergangenen Dezember hat dann Meta die Accounts auf Instagram und Facebook sperren lassen, schreibt die US-Zeitung. Als Grund wurden Verstöße gegen die Datenschutzregeln der Plattformen vorgebracht.

Weil die Accounts auf Basis der Flugdaten auch auflisten, wie viel CO₂ pro Flug ausgestoßen wurde, dienten sie mindestens einmal als Grundlage für eine Analyse zu den größten Umweltsündern und den Promis. Taylor Swift hat die Liste aus dem Jahr 2022 angeführt. Auch später gab es immer wider Kritik an den Trips ihres Flugzeugs und den damit verbundenen Emissionen. Sweeney beteuert nun gegenüber The Verge, dass seine Arbeit keinen Schaden anrichten soll, "ich denke sogar, dass sie einige gute Songs gemacht hat". Er glaube aber an Transparenz und öffentliche Informationen. Seine Accounts machen öffentlich verfügbare Daten lediglich leichter zugänglich.

Nicht nur Sweeney fühlt sich durch den Brief an das Vorgehen von Elon Musk erinnert. Der hatte die Sperrung damals mit möglichen Gefahren, konkret mit Anschlägen auf ihn selbst und seine Familie begründet. Dabei wurden von dem Account @ElonJet nur Informationen zu Flügen veröffentlicht, nicht aber zu Aufenthaltsorten von Musk selbst. Vorher hatte Musk dem Studenten erfolglos Geld für die Löschung angeboten. Nach lautstarker Kritik hat Musk eine Rückkehr des Accounts erlaubt, dessen Beiträge werden seitdem aber mit einer Verzögerung von 24 Stunden abgesetzt. Derartige Beschränkungen gibt es etwa auf Mastodon nicht, dort kommt der Account auf stolze 68.000 Follower – der von Swifts Jet nur auf 1500.

(mho)