Nach schwerem Erdbeben in Taiwan: TSMC unterbricht die Halbleiterproduktion

Taiwan ist am Mittwoch vom schwersten Erdbeben seit 25 Jahren erschüttert worden. Beim Halbleiter-Hersteller TSMC wurde teilweise die Produktion eingestellt.

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Hauptquartier des Chipherstellers TSMC in Taiwan mit dem Logo des Unternehmens am Gebäude.

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

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Nach dem heftigen Erdbeben in Taiwan hat der Auftragsfertiger TSMC teilweise die Produktion von Halbleitern eingestellt und Angestellte evakuiert. Betroffen ist unter anderem der Hauptsitz des Unternehmens in der Kreisstadt Hsinchu im Nordwesten der Insel, berichtet die DigiTimes aus der Hauptstadt Taipeh. Laut einer anonymen Quelle gab es an mindestens zwei Fertigungsstätten teils große Schäden, weswegen alle Maschinen gestoppt wurden. Einige Produktionslinien sollen den Betrieb demnach aber schon nach wenigen Stunden wieder aufnehmen. Offiziell heißt es von dem Unternehmen bislang nur, dass alle Sicherheitssysteme normal funktionieren würden und man die Folgen der Erdstöße prüfe, zitiert Bloomberg.

Das Erdbeben am Mittwoch war das stärkste seit 25 Jahren auf dem Inselstaat vor der Küste Chinas. Es verursachte Schäden an zahlreichen Gebäuden. Es gibt Berichte über Menschen, die noch eingeschlossen sind. Laut Reuters kamen mindestens vier Menschen ums Leben. Das genau Ausmaß der Schäden ist bislang nicht absehbar. Es hat aber den Anschein, als wäre das Land deutlich glimpflicher davongekommen, als im September 1999. Damals waren infolge eines Bebens der Stärke 7,3 mehr als 2400 Menschen ums Leben gekommen. Taiwans Wetterbehörde registrierte jetzt an der südöstlichen Küste der Insel bei der Stadt Hualien in einer Tiefe von 15,5 Kilometern eine Bebenstärke von 7,2. Die Erdbebenwarte in den USA (USGS) spricht gar von einer Stärke von 7,4 in dem Gebiet.

In Hualien selbst wurden mehrere Gebäude teils schwer beschädigt. Auf Fotos ist zu sehen, wie einige stark gekippt wurden, aber weiterhin stehen. Auch in und um die Hauptstadt war das Beben deutlich zu spüren. In Neu-Taipeh, das die Hauptstadt Taipeh umschließt, wurden beim Einsturz eines Lagerhauses mehrere Menschen verletzt. Der öffentliche Nahverkehr auf der Schiene wurde in mehreren großen Städten der Insel eingestellt, auch der Schnellzugverkehr wurde unterbrochen. In Japan und auf den Philippinen war nach dem Beben eine Tsunami-Warnung ausgelöst worden, beide wurden inzwischen wieder aufgehoben. Unterdessen hat China Katastrophenhilfe angeboten.

(mho)