Netflix senkt Abo-Preise in über 30 Ländern

Der Streaming-Dienst sucht den preislichen Sweetspot. Einige ausgewählte Länder bekommen günstigere Netflix-Abos, teilweise um mehr als die Hälfte billiger.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 134 Kommentare lesen
Fernbedienung in der Hand, Netflix-Logo auf Fernseher

(Bild: Shutterstock.com/MAXSHOT.PL)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Netflix reduziert in vielen Ländern die Preise für seine Streaming-Abonnements. Dabei werden einige Netflix-Abos in manchen Staaten um mehr als die Hälfte billiger. Während die Preissenkungen überwiegend Länder in Afrika, Lateinamerika, Asien und im Mittleren Osten betreffen, wird der Streaming-Dienst auch in Südosteuropa günstiger, etwa in Kroatien, Slowenien und Bulgarien.

Netflix selbst wollte die Preissenkungen nicht detailliert bestätigen, erklärte aber gegenüber dem Wall Street Journal, dass die Preisstruktur in manchen Ländern angepasst wurde. In Malaysia etwa hat der dortige Twitter-Account von Netflix diese Woche eine Preissenkung des Basisplans von 35 auf 28 Ringgit (umgerechnet von 7,45 auf 5,96 Euro), also um 20 Prozent verkündet. Allerdings ist dies von Land zu Land unterschiedlich und auch nicht alle Pläne sind eingeschlossen.

Die Preissenkungen von Netflix widersprechen laut Marktbeobachtern dem aktuellen Trend der Streaming-Branche. Zur Bekanntgabe der letzten Quartalszahlen, als Netflix beim Umsatz überraschte und einen kleinen Nettogewinn schaffte, hatten Netflix-Manager noch von Preiserhöhungen gesprochen. So erklärte Netflix' Co-Chef Greg Peters, dass das Unternehmen nach Orten suche, wo man die Preise anziehen könnte, um mehr in Content investieren zu können.

Gleichzeitig geht Netflix stärker gegen Account-Sharing vor, was zu mehr Kündigungen, aber mehr Umsatz führen würde. Umsatzwachstum erreicht Netflix seit kurzer Zeit auch durch seinen Streaming-Plan mit Werbung. Das Werbeabo von Netflix ist zwar bislang wenig erfolgreich, aber ist für Netflix und seine Werbekunden sogar profitabler als die normalen Bezahlabos, sagt zumindest Netflix. Die Auswirkungen werden 2023 noch gering sein, aber langsam wachsen, heißt es.

Netflix ist derzeit in über 190 Ländern verfügbar und zählte Ende 2022 rund 230 Millionen Abonnenten. Laut den Marktbeobachtern von Ampere Analysis sollen mehr als 10 Millionen dieser Menschen von den Preissenkungen profitieren. In Europa von den neuen Preisen betroffen sind demnach Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Montenegro, Rumänien, Serbien und Slowenien.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Der Aktienkurs von Netflix fiel nach Bekanntwerden der internationalen Preissenkungen um fast 5 Prozent, erholte sich am Nachmittag aber wieder, sodass das Papier den gestrigen Börsentag mit einem Minus von weniger als einem Prozent abschloss.

(fds)