Neue Angriffe mit staatlicher Spyware: Apple verschickt wieder Warnungen

Die Spyware hat es auf iPhones von Regierungsmitgliedern in Armenien sowie andere Personen abgesehen. Die Angriffe laufen offenbar wieder über Apples Server.

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In Hand gehaltenes Smartphone

(Bild: iHaMoo/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Apple scheint wieder eine größere Menge sogenannter Bedrohungsbenachrichtigungen zu verschicken: In Mitteilungen hat der Hersteller betroffene Kunden vor möglichen Spyware-Angriffen in staatlichem Auftrag gewarnt. Die Nachrichten gingen vorrangig an armenische Politiker bis zum Präsidenten der Nationalversammlung, die Infektionen der Geräte erfolgten offenbar im Herbst 2022. Welche iOS-Version dabei zum Einsatz kam respektive kompromittiert wurde, bleibt vorerst unklar.

Schon im Dezember gab es erste Berichte über neue Spyware-Warnungen an armenische Politiker und Mitarbeiter in staatlichen Behörden. Apple hat aber auch neue Bedrohungsbenachrichtigungen an Nutzer außerhalb Armeniens geschickt, merkt ein Reuters-Journalist auf Twitter an, ohne weitere Details zu nennen.

Ende des Jahres 2021 hat Apple damit begonnen, iPhone-Nutzer davor zu warnen, dass sie möglicherweise Opfer von staatlicher Überwachung geworden sind. Der Hersteller warnt in den Mitteilungen davor, dass mithilfe der Spyware bereits die ganz Kommunikation überwacht wird und diese auch sensible Daten auslesen sowie Kamera und Mikrofon aus der Ferne aktivieren kann. Als Gegenmaßnahmen empfiehlt Apple, das iPhone auf die neueste Version zu aktualisieren und Spezialisten zu kontaktieren.

Auf Geräten mit iOS 16 besteht zudem die Option, den speziellen Blockierungsmodus ("Lockdown Mode") zu aktivieren, um die Angriffsfläche für gezielte Spyware zu verkleinern. Das deaktiviert etwa bestimmte Dateianhänge im Messaging-Dienst iMessage, über den in der Vergangenheit die hoch spezialisierte Spyware Pegasus auf iPhones eingeschleust wurde – teils war dafür keinerlei Interaktion des Opfers erforderlich.

Apple hat im November 2021 den Hersteller NSO Group verklagt, der Spionage-Tools wie Pegasus entwickelt und an Regierungen und staatliche Behörden verkauft. Für die Spyware-Angriffe habe die NSO Group auch Apple-IDs sowie den Kommunikationsdienst iMessage und damit Apples Server und Dienste genutzt, erläuterte Apple in der Klageschrift.

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(lbe)