Neue Bankdienste von Apple zeigen sich in Großbritannien

Künftig lassen sich in Apples Wallet auch Kontodaten anzeigen, um einen Überblick über die Finanzen zu erhalten. Das geht aber bislang nur in einer Region.

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Banking in der Apple Wallet

Banking-Daten in der Apple Wallet – bislang nur in Großbritannien.

(Bild: Screenshot via Macrumors)

Lesezeit: 3 Min.

Seit bald acht Jahren ist Apple Pay auf dem Markt – die Möglichkeit, seine Kreditkarte auf iPhone, Apple Watch oder Mac zu hinterlegen und für Online- und Offline-Einkäufe zu nutzen. In den USA kam mit der Apple Card 2019 dann eine eigene Kreditkarte hinzu, wenn auch zunächst nur in den USA. Nun beginnt Apple damit, neue Finanzdienste auszurollen, auch wenn es sich bislang nur um Informationsangebote handelt. In Großbritannien ist es künftig erstmals möglich, auch Daten für das eigene Konto im Rahmen von Apples Ökosystem auszulesen.

Dabei scheint der iPhone-Konzern die Technik eines Unternehmens zu nutzen, das im letzten Jahr übernommen wurde: die der Firma Credit Kudos. Das Fintech-Start-up aus Großbritannien hat eine Software entwickelt, die es erlaubt, Bankingdaten direkt in Apples Wallet zu bringen, also die Kartenzentrale auf dem iPhone. Credit Kudos soll zu diesem Zweck in "Apple Payments Services Ltd. UK" umbenannt worden sein. Der Zugriff erfolgt über eine offene Banking-API, auf die sich die britischen Geldhäuser geeinigt haben. Ab iOS 17.1, das in den kommenden Wochen erwartet wird, kann das iPhone direkt zeigen, wie viel Geld auf dem Konto ist, welche Abhebungen und Einzahlungen es gab und mehr. In Großbritannien funktioniert das bereits mit HSBC, Lloyds, RBS, Barclays, Monzo und Starling – vermutlich sind auch bald weitere Banken am Start.

Das Tätigen echter Geldgeschäfte vom Konto über die Apple Wallet scheint jedoch nicht vorgesehen – es handelt sich nur um einen Informationsdialog. Neben den Kontodaten ist auch das ausgenutzte Kreditkartenlimit einsehbar. Damit die Anzeige funktioniert, muss man zunächst sein Bankkonto mit der Wallet verbinden. Dazu ist allerdings eine Datenweitergabe nötig. Wallet hat dann Zugriff auf Kontaktdaten, Kontodaten, Kontostand, Transaktionen und Bezahldetails – wie technisch nicht anders zu erwarten.

Neben der neuen Apple Payments Services Ltd. UK gibt es auch noch eine zweite neue interessante Firma namens "Apple Processing LLC (US)", die bereits in der Betaversion von iOS 17.1 zu finden ist. Diese dürfte für die Abwicklung eines ähnlichen Dienstes in den USA gedacht sein, offenbar arbeitet Apple hier auch mit Banken an einem möglichen Zugriff. Die Idee dabei ist, die Wallet zu einem "One Stop Shop" zu machen, in dem man wichtige Daten zu den eigenen Finanzen auf einen Blick einsehen kann, also eine Art Mini-Banking-App.

Nach wie vor ungeklärt ist, wann es endlich mit der Internationalisierung der Apple Card losgeht. Diese braucht allerdings einen guten Bankpartner, beispielsweise für Europa. Apples US-Kompagnon Goldman Sachs scheint mit der Zusammenarbeit eher unzufrieden zu sein, interessiert sich zudem nun weniger für internationale Privatkunden.

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(bsc)