MWC

Neues Logo, Metaverse und 6G: Nokia will weg vom Handy-Image

Auf dem MWC 2023 in Barcelona verschafft sich Nokia ein neues Image, das klarmachen soll: Hier geht es im Business und Netzwerke, nicht um Consumer.

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Nokia auf dem MWC 2023

(Bild: heise online/sht)

Lesezeit: 3 Min.

Wer den Namen Nokia hört, denkt noch immer häufig an Handys, Smartphones und allerlei Gerätschaften. Die liegen aber längst nicht mehr beim Unternehmen Nokia, sondern werden unter dem Dach von HMD Global entwickelt. Um sich stärker abzugrenzen, verpasst Nokia sich nun ein neues Logo und ein neues Image.

Nokia-CEO Pekka Lundmark und seine Kollegen Nishant Batra, CTO, sowie Tommi Uitto, President Nokia Mobile Networks, machten auf dem MWC 2023 klar, worum es Nokia gehen soll: die Entwicklung neuer Netzwerke für Unternehmen und die Industrie, den nächsten Funkstandard 6G sowie das Einleiten der Ära des Metaverse bis spätestens 2030. Nicht zuletzt beim dritten Punkt machten die Finnen klar, dass es dabei explizit nicht um das Endverbraucher-Metaverse für Spiele oder Social Media gehen soll. Im Fokus stehen Unternehmen, bei denen das Metaverse für Training, Zusammenarbeit oder digitales Design zum Einsatz kommen soll, sowie die Industrie, die im Metaverse digitale Zwillinge von Produkten oder ganzen Fabriken entwickelt oder virtuelle Wartungsarbeiten durchführt. Industrie 4.0 statt Ego-Shooter in VR.

Integraler Bestandteil dieser Strategie sind für Nokia schnelle, belastbare und durch KI-Algorithmen optimierte Netzwerke der neuen Generation 6G. Die gibt es zwar noch nicht, man betonte jedoch, dass die Entwicklung stark an Fahrt aufnehme. Auch hier explizit die Abkehr vom Endkunden: CTO Batra erklärte auf Nachfrage, dass 6G kaum durchschlagend erfolgreich sein werde, wenn es hauptsächlich oder auch nur vorwiegend mit Smartphones verwendet würde. Es müssten zwingend industrielle Anwendungsfälle dafür bestehen oder geschaffen werden, um die Technik zu etablieren.

Das neue, optisch reduzierte Logo soll durch Abgrenzung vom altbekannten Schriftzug der Marke für mehr Klarheit sorgen und deutlich machen, dass man es hier nicht mit der Consumer-Marke Nokia zu tun hat. Diesen Aspekt des Brandbuilding sieht Lundmark als eine von vier Maßnahmen neben Talentscouting, Forschung und der Weiterführung der eigenen Digitalisierung, um das Unternehmen zu mehr Wachstum zu führen.

Für Nokia-CTO Nishant Batra spielt das Metaverse künftig eine wichtige Rolle

(Bild: heise online/sht)

So ganz ohne neue, greifbare Produkte kommt Nokia allerdings nicht zum MWC. Die Finnen zeigen auf der Messe in Barcelona unter anderem ihre neuen Antennenmodule der Habrok-Serie, die rund 30 Prozent weniger Strom verbrauchen und um etwa ein Drittel leichter sein sollen als aktuelle Technik – bei steigender Leistung und Netzabdeckung, versteht sich. Für den Nahbereich gibt es den neuen Wi-Fi-Hotspot Beacon 10, der Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 10 Gbps ermöglicht.

(sht)