News Corp. verdreifacht Gewinn nach lukrativem Tausch

Im vergangenen Quartal hat Rupert Murdochs Medienimperium, mit MySpace auch im Web 2.0 vertreten und beim deutschen Abo-Sender Premiere inzwischen mit knapp 23 Prozent beteiligt, unterm Strich 2,69 Milliarden US-Dollar in schwarzen Zahlen geschrieben.

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Die von Medienmogul Rupert Murdoch kontrollierte News Corporation hat ihren Überschuss im vergangenen Quartal mehr als verdreifacht. Maßgeblich dazu beigetragen haben ein starkes TV-Geschäft und ein Milliardengewinn aus einem Anteilstausch. Unter dem Strich verdiente der US-Medienkonzern 2,69 Milliarden US-Dollar (1,75 Milliarden Euro). Der Umsatz stieg um 16 Prozent auf 8,75 Milliarden Dollar, teilt News Corp. mit (PDF-Datei).

Zu Murdochs Imperium gehören zahlreiche TV-Sender, das Filmstudio Twentieth Century Fox, das Online-Netzwerk MySpace und seit vergangenem Jahr auch der Finanzmedien-Konzern Dow Jones mit dem Flaggschiff Wall Street Journal. News Corp. stieg kürzlich zudem beim deutschen Abo-Sender Premiere ein und ist dort inzwischen mit knapp 23 Prozent beteiligt. Berichten zufolge will Murdoch weiter aufstocken.

Der Konzern profitierte im Ende März abgelaufenen dritten Geschäftsquartal mit allein 1,7 Milliarden Dollar von einem Tausch mit dem US-Konkurrenten Liberty Media. Murdoch gab einen gut 40-prozentigen Anteil am Satelliten-TV-Betreiber DirecTV ab und bekam dafür Libertys 16-Prozent-Beteiligung an seiner News Corp. zurück.

Die TV-Sparte profitierte stark von der Ausstrahlung des American-Football-Endspiels Super Bowl. Der Bereich steigerte das operative Ergebnis um über die Hälfte auf 419 Millionen Dollar und war mit 1,8 Milliarden Dollar bei einem Plus von 15 Prozent die umsatzstärkste Sparte. Das Kabelnetzgeschäft mit dem Nachrichtensender Fox News legte beim Gewinn um 17 Prozent auf 330 Millionen Dollar zu.

In der Filmsparte fielen dagegen nach Kassenschlagern im Vorjahresquartal Umsatz und Gewinn deutlich. Der Film Alvin and the Chipmunks spielte weltweit bislang 350 Millionen US-Dollar ein und der "Oscar"-prämierte Juno 225 Millionen US-Dollar. Vor einem Jahr führte die News Corp. allein für den Film Night at the Museum ein Einspielergebnis von 550 Millionen US-Dollar auf.

Die Sparte Fox Interactive Media (FIM) mit Internetaktivitäten wie MySpace konnte ihren Verlust im abgelaufenen Quartal deutlich verringern. Sie wird in der Bilanz nicht eigens ausgewiesen, sondern unter "Other" subsummiert. Dieser Posten wies einen operativen Verlust von 7 Millionen US-Dollar gegenüber 104 Millionen im Vorjahr aus. Anfang April hieß es, FIM könne sein für dieses Geschäftsjahr angepeilte Umsatzziel von 1 Milliarde US-Dollar nicht erfüllen. Nun heißt es laut Medienberichten, das Umsatzziel werde voraussichtlich um 100 Millionen US-Dollar verfehlt.

Im milliardenschweren Übernahmekampf zwischen Microsoft und dem Internet-Konzern Yahoo war auch Murdoch immer wieder als möglicher Partner beider Seiten im Gespräch. Schon vor dem Scheitern des Kaufs am Wochenende waren die Spekulationen aber zuletzt abgeflaut. (anw)