Nextcloud Hub 7: Verbesserte Suchfunktion, kürzere Ladezeiten

Das Release von Nextcloud Hub 7 schraubt an der Nutzeroberfläche. Die Auffindbarkeit von Dateien steht im Vordergrund, Nextcloud Files läuft jetzt auf Vue.js.

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(Bild: Nextcloud)

Lesezeit: 3 Min.

Der Nextcloud Hub des Stuttgarter Unternehmens Nextcloud geht in die Version 7. Die Self-hosted Plattform für die kollaborative Arbeit mit Dateien im eigenen Rechenzentrum legt den Fokus auf eine verbesserte Suche und ein paar Quality-of-Life Features. Außerdem gibt es Änderungen am unterliegenden Code – Nextcloud Files setzt jetzt auf Vue.js und man kann Docker-basierte Apps nun auch in anderen Sprachen wie Go, Python oder Rust im Nextcloud-eigenen App Store bereitstellen.

Die neue Hub-Version liefert vor allem Funktionen, die für den Büro-Alltag gedacht sind. Prominent beworben: die Suchfunktion. Die soll jetzt dank eines dedizierten Dialogs Filteroptionen mitbringen, die Objekte aus allen Bereichen einbezieht. Die "Unified Search" greift dabei auch auf in den Hub integrierte Orte wie GitHub, GitLab und Reddit zu.

Das geht Hand in Hand mit ein paar zusätzlichen Datenquellen, die die neue Version auftut: Nutzer können jetzt Live-Fotos vom iPhone hochladen und EXIF Metadaten in Bilder einbinden. Eigene Notizen kann man jetzt auch mit Kollegen teilen, direkt aus der Sidebar heraus.

EXIF Daten ins Bild einbinden? Das wäre jetzt in Nextcloud möglich – sodass Bilder später zum Beispiel anhand der Orte gefunden werden können, an denen sie geschossen wurden.

(Bild: Nextcloud)

Bei den beiden Arbeitsplatz-Diensten Nextcloud Groupware – Mail, Kalender und Kontakte – und Nextcloud Talk (dem Kommunikationsdienst in Nextcloud Hub) tut sich hingegen nicht ganz so viel. Überfällige Funktionen wie "Sort by Date" und "Search in Message Body" im Mail-Dienst und automatische Abwesenheitsnotizen sind angenehm, aber kein Quantensprung. Nexcloud Talk erlaubt es jetzt, sich auch per Telefon in das Meeting einzuwählen. Nett ist das neue "Note to self"-Feature, das jetzt während Videocalls bereitsteht. EIne erschöpfende Liste aller neuen, kleinen Verbesserungen findet sich in Nextclouds Relase Notes.

Interessanter ist die Migration von Nextcloud Files. Die Applikation wurde umgeschrieben und nutzt jetzt das Web-Toolkit Vue.js. Laut Nextcloud sollte das vor allem schnellere Ladezeiten garantieren, mehr als doppelt so schnell, weil insgesamt weniger Javascript geladen werden muss. Das dürfte sich vor allem bei umfangreichen Ordnern zeigen, deren Vorschau schneller angezeigt wird. Beim Upload ist ebenfalls mit besserer Performance zu rechnen. Auch hier enthüllt Nextcloud wieder ein paar überfällige Funktionen: Die Auswahl mehrerer Elemente mit gedrückter Shift-Taste, Hinzufügen zu Favoriten und eine Rasteransicht, die auch in Bereichen wie dem Papierkorb, den kürzlich benutzten Dateien und den Favoriten greift.

Außerdem integriert das Stuttgarter Unternehmen jetzt Aleph Alpha in den Nextcloud-eigenen KI-Assistenten. Das Large Language Model (LLM) bietet eine Alternative zu den vorher schon integrierten Modellen von OpenAI, die bisher den Assistenten befeuerten – und auf US-amerikanischen Servern laufen. Aleph Alpha unterliegt hingegen den europäischen DSGVO-Standards. Das Start-up hatte zuletzt mehr als eine halbe Milliarde Euro in einer Finanzierungsrunde eingenommen. Hier hat die Politik auch ihre Hand im Spiel: Schleswig-Holstein möchte das deutsch-europäische Streben hin zu Souveräner KI mit genau solchen Integrationen vorantreiben, am besten direkt am Arbeitsplatz. Nextcloud selbst wirkte zuletzt am Gaia-X-Projekt mit, womit Deutschland und Frankreich eine souveräne Dateninfrastruktur schaffen wollten. Das Unternehmen zog sich aber daraus zurück – weil politischer Umsetzungswillen fehlte und die Hyperscaler das Projekt in "Richtung eines Papiermonsters gepusht" hätten, so Unternehmenschef Frank Karlitschek.

(kki)