Nintendo hat Mühe, Wii- und DS-Nachfrage zu stillen

Der japanische Hersteller nimmt Abstand von Plänen, seine Vertriebskanäle auszubauen. Zunächst hat Nintendo Probleme, die bestehenden zu versorgen.

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Der japanische Spielkonsolenhersteller Nintendo nimmt vorerst Abstand von seinen Plänen, über die bestehenden Vertriebskanäle hinaus seine mobile Nintendo DS und die – zumindest in den USA erfolgreiche – Spielkonsole Wii unter die Leute zu bringen. In einer Fragestunde zu den Ergebnissen des vorigen Quartals erläuterte CEO Satoru Iwata, es gebe bereits Probleme, die bisherigen Weiterverkäufer zu versorgen. Sein Unternehmen habe die Nachfragesituation nicht vorausgesehen. Für die Zeit nach der "außergewöhnlichen Verknappung" verspricht Nintendo, auf die nun auf Eis gelegten Pläne zurückzukommen.

Nintendo produziert laut den "Financial Results Briefing Q&A" monatlich 2,5 Millionen DS. Für die Wii veröffentlicht das Unternehmen keine Zahlen. Es arbeite daran, die Wii-Produktion auszubauen, erste Ergebnisse würden sich in diesem Monat zeigen. Iwata widerspricht Gerüchten, in dieser Situation verzichte Nintendo darauf, modernste Technik zu verbauen, beispielsweise für niedrigeren Stromverbrauch. Das führe allerdings dazu, dass ein Produktionsengpass auf den nächsten folge.

Genugtuung verspürt der Nintendo-Chef wohl gegenüber Analysten, die vor Jahren oder auch noch 2006 angesichts der zunehmenden Verbreitung von spielefähigen Mobiltelefonen einen Niedergang des Marktes für portable Konsolen vorausgesagt hatten. "Wäre dies so eingetreten, wären wir heute nicht dieser Situation ausgesetzt", sagte Iwata. Auf die Frage, ob sein Unternehmen den bei Sony ausscheidenden "Vater der Playstation" in seine Obhut nehmen wollte, erwiderte der Nintendo-Chef: "Ich denke nicht, dass wir das tun werden." (anw)