Online-Discountbroker kauft Bank

Consors will 53 Prozent der Berliner Effektengesellschaft und der Berliner Effektenbank kaufen und verhandelt mit der Berliner Börse über eine Beteiligung.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nach Berichten, die der Spiegel und das Handelsblatt in ihren nächsten Ausgaben veröffentlichen, kauft der Online-Discountbroker Consors in Berlin ein: 53 Prozent der Berliner Effektengesellschaft und der Berliner Effektenbank sollen für rund eine halbe Milliarde Mark an Consors gehen. Bezahlen will der Online-Broker mit eigenen Aktien.

Die Unternehmen wollen eine gemeinsame Plattform für Privatkundengeschäfte aufbauen. Zur Berliner Effektengesellschaft gehört auch der Berliner Freiverkehr, die größte Maklergesellschaft in Berlin. Sie betreut insgesamt 5.000 Börsenwerte. Durch die Beteiligung an dem Makler will Consors sich die Möglichkeit verschaffen, die Maklergebühren für die Kunden stark zu senken – ein entscheidendes Argument bei der Entscheidung für einen Online-Broker. Außerdem möchte Consors durch die Effektenbank auch in das lukrative Geschäft mit Börseneinführungen und Vermögensverwaltungen einsteigen.

Laut dem Spiegel verhandelt Consors außerdem mit der Berliner Börse über eine Kooperation – bis hin zur Kapitalbeteiligung an dem lokalen Aktienhandelsplatz. Die Börse soll sich dann stärker als bislang vor allem auf Online-Geschäfte ausrichten. Für die Berliner Börse könnte dies die Chance darstellen, sich eine eigene Nische im Privatkundengeschäft zu sichern – gegen die maßgeblich von Großinvestoren bestimmte, fusionierte Londoner/Frankfurter Börse. (jk)