Oracle tritt mit einer Virtualisierungs-Appliance gegen NetApp und EMC an

Um seinen Kunden das Einrichten und Verwalten zu erleichtern, hat Oracle eine Virtual Compute Appliance herausgebracht und steigt damit in den Markt der vorkonfigurierten General-Purpose-Systeme ein.

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Von
  • Ralph Hülsenbusch

Nun ist auch Oracle ins Geschäft mit integrierten Systemen für den allgemeinen Gebrauch eingestiegen. Damit will das Unternehmen den Aufwand beim Installieren und Verwalten verringern, wie er bei virtuellen Server-Landschaften sonst entsteht. Die Virtual Compute Appliance besteht aus x86-Servern samt Speichersystem und der Virtualisierungstechnik für Netzwerke, die sich Oracle 2012 Jahr mit dem Kauf von Xsigo Systems in Haus geholt hatte.

Solche vorgefertigten Systeme für virtualisierte Umgebungen haben andere Anbieter wie NetApp und EMC bereits im Angebot. Der Vorteil besteht darin, dass der Hersteller den größten Teil des Aufbaus und der Konfiguration vor der Auslieferung erledigt hat, so dass sich der Aufwand für den Kunden, das Gerät vor Ort aufzusetzen und zum Laufen zu bringen auf ein Minimum reduziert. Zudem verringert das die Gefahr von Fehlern.

In einem Rack können bis zu 25 Server eine Oracle Virtual Compute Appliance bilden.

(Bild: Oracle)

Das Konzept der Virtual Compute Appliance unterscheidet sich grundlegend von dem der "Exa"-Systemen, die es bei Oracle schon länger gibt. Sie sind wie die Exadata Database Machine auf hohe Performance ausgelegt, während die virtualisierten Systeme für den allgemeinen Gebrauch gedacht sind.

Auf der General-Purpose-Appliance kann auch Software anderer Anbieter laufen, was bei den Exas nicht möglich ist. Es existiert ein Angebot von rund 120 Templates für virtuelle Umgebungen auf der Appliance. Beim Einspielen schätzt sie den Bedarf an Ressourcen wie CPU-Leistung, Speicher sowie andere ab und konfiguriert sich dementsprechend.

Der Kaufpreis beginnt laut Preisliste bei 265.000 US-$ für das Grundsystem, das aus zwei Dual-Sockel-Rechnern mit Xeons für das Management und zwei weiteren für die Rechenlast besteht. Kunden können bis zu 25 Systeme in einem Rack betreiben. Zum Lieferumfang gehört eine ZFS 7320 als Storage-Appliance, auf der die Daten der Management-Umgebung liegen und die Server als Speicher nutzen können. Oracle geht jedoch davon aus, dass die meisten Kunden zusätzlich externe Speicher-Arrays brauchen. Das dürfen auch iSCSI-System anderer Hersteller sein.

Verbunden sind die Server über eine redundanten Fabric Interconnect F1-15s mit einem maximalen Durchsatz von 40 Gigabit pro Sekunde. Hinzu kommen zwei Infiniband-Switches zum Anschluss anderer Server im Rack. Auf der Softwareseite sind Oracle VM, Oracle VM Manager und die Software von Xsigo für das Netz vorinstalliert. (rh)