CES

Panasonic: Zwei neue Lumix-Kameras mit Vollformatsensor und Hybrid-Autofokus

Panasonics spiegellose Lumix DC-S5II und DC-S5IIX haben einen Vollformatsensor mit Stabilisator und neuartigem Autofokus. Nur Letztere ist auf Filmen optimiert.

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Die Lumix DC-S5II von Panasonic.

(Bild: Panasonic)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Nico Ernst

Auf der Technikmesse CES in Las Vegas hat Panasonic die beiden neuen Kameras Lumix DC-S5II und DC-S5IIX für das L-Bajonett vorgestellt. Beide Modelle ähneln sich in den technischen Daten stark, sodass sie auf derselben Hardwarebasis aufsetzen dürften.

c't Fotografie 3/24

Die größte Neuerung ist ein 24-Megapixel-Sensor im Vollformat, der nun auch Phasendetektions-Autofokus (PDAF) beherrscht. Das bisherige Verfahren des kontrastbasierten Autofokus – den so gut wie jeder moderne Sensor beherrscht – wird weiterhin genutzt, sodass Panasonic von einem "Phase Hybrid Autofocus" spricht. Insgesamt sollen sich so 779 Messpunkte ergeben. Zu der Zahl der Zonen und etwaigen Kreuzsensoren gibt es noch keine Angaben. Der Sensor ist in zwei Modi stabilisiert, was maximal 6,5 Blendenstufen Wackelvorsprung bietet.

Panasonic zufolge soll das System, das zusammen mit Leica in der L2-Alliance entwickelt wurde, aber auch bei widrigen Lichtbedingungen bewegte Objekte gut verfolgen können. Ein kontinuierlicher Autofokus (AF-C) soll auch feine Anpassungen der Schärfe erlauben und sich von neu ins Bild gekommenen Objekten nicht verwirren lassen. Für manche Objektive mit L-Mount ist für diesen AF-C ein Firmwareupdate nötig. Die maximale Empfindlichkeit liegt bei ISO 51.200, was auf 204.800 erweitert werden kann.

Wohl um dabei wenig Rauschen zu produzieren, liegt die Auflösung beider Kameras nur bei 6000×4000 Bildpunkten. Das bedingt auch, dass Filmen nur in 6K möglich ist, nicht aber in 8K. Beim Bewegtbild liegen auch die einzigen Unterschiede zwischen der S5II und S5IIX. Nur die "X" kann auch per HDMI Raw-Bilder ausgeben und per USB auf SSDs aufzeichnen sowie intern Apple Pro-Res speichern. Das legt den Verdacht nahe, dass Panasonic die Kameras nur über die Software differenziert. Für die S5II soll es ein kostenpflichtiges Update geben, das nur die Raw-Ausgabe nachrüstet.

Für die meisten Anwendungen sinnvoller als 6K, das hier nur mit 4:2:0 abgetastet wird, dürfte die 4K-Aufzeichnung mit 4:2:2 sein, die beide Modelle zu internen Aufzeichnung anbieten. Ebenso beherrschen sie auch die Streaming-Ausgabe per USB, das in Version C (3.2 Gen 2) ausgeführt ist, sie ersetzen also eine Webcam. Der HDMI-Port ist zudem in der bei AV-Geräten üblichen großen Version A ausgeführt, sodass keine besonderen Kabel oder Adapter nötig sind. Per USB kann auch der Akku der Kamera geladen werden, WLAN ist nach bisher ungenanntem Standard mit 2,4 und 5 GHz vorhanden. Wie DPreview berichtet, haben die Kameras einen Lüfter, was für unbegrenzte Videoaufnahme sorgen soll – ein externes Mikrofon ist dann Pflicht, dafür gibt es einen analogen Eingang sowie eine Kopfhörerbuchse.

Gespeichert wird auf zwei SD-Karten, die bis UHS-II unterstützt werden. Das ermöglicht fixe Serienbildaufnahmen. Bis zu 9 Fotos pro Sekunde sind mit dem mechanischen Verschluss möglich, bei Nutzung des elektronischen Shutters sind es 30. Der Puffer reicht laut Angaben von Panasonic für 300 Bilder, danach ist die Geschwindigkeit der Speicherkarte gefragt. Das Display ist ein klapp- und schwenkbarer Touchscreen mit 3 Zoll und zeigt 1,8 Millionen Pixel.

Beide Kameras sollen in der letzten Woche des Januar 2023 verfügbar sein, äußerlich sind sie leicht zu unterscheiden: Bei der auch "Black Edition" genannten S5IIX sind auch die Logos abgedunkelt. Dieser Body kostet laut UVP 2499 Euro, die S5II mit weniger Videofunktionen 2199 Euro. Für je 300 Euro mehr gibt es das Kit-Objektiv Lumix S 20-60mm / F3.5-5.6 dazu. Beide Gehäuse sind gegen Staub und Spritzwasser geschützt, Panasonic zufolge arbeiten sie auch noch bei 40 Grad Außentemperatur.

(keh)