PayPal übernimmt Zahlungsdienstleister Xoom

Kurz vor der Trennung von der Mutter schluckt PayPal noch einen dicken Batzen: Xoom, das Bargeldanweisungen in zahlreiche Länder ermöglicht, ist der eBay-Tochter fast 900 Millionen US-Dollar wert.

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Bezahldienst PayPal

(Bild: dpa, Lukas Schulze/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

PayPal bereitet sich auf die Unabhängigkeit vor und stärkt sich mit der Übernahme des US-Zahlungdienstleisters Xoom. Bei einem Kaufpreis von 25 US-Dollar pro Aktie zahlt PayPal rund 890 Millionen US-Dollar (gut 800 Millionen Euro) für Xoom, das Geldanweisungen in zahlreiche Länder auf der ganzen Welt ermöglicht. Die Aufsichtsräte der beiden Unternehmen und der Noch-Mutter eBay hätten der Übernahme bereits zugestimmt, teilten die Unternehmen am Mittwoch mit. Der Abschluss der Transaktion wird für das vierte Quartal 2015 erwartet.

Xoom ermöglicht Überweisungen vom PC oder Handy in 37 Länder von Argentinien bis Vietnam. Empfänger müssen dabei kein Konto haben, sondern können das Geld auch bei verschiedenen Banken oder Agenturen in bar auszahlen lassen. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben 1,3 Millionen aktive Nutzer, die ein Gesamtvolumen von rund 7 Milliarden US-Dollar mit dem Dienstleister überwiesen haben.

Mit der Übernahme stärkt sich PayPal für die Eigenständigkeit. In wenigen Tagen vollzieht das Unternehmen die Trennung von der Mutter eBay. Für 1,5 Milliarden US-Dollar hatte eBay den Bezahldienst PayPal übernommen, nachdem sich PayPal zum bevorzugten Zahlungsdienstleister der eBayer entwickelt hatte. Bis zuletzt hat eBay von der Stärke Paypals profitieren können.

Nach der Trennung von eBay soll PayPal wieder an die Börse gebracht werden. Das Unternehmen gilt als einer der stärksten Player im Online-Payment. Auch in Deutschland wird einer Studie zufolge fast jeder vierte Online-Einkauf mit PayPal bezahlt. Auch beim Dauerbrenner Mobile Payment wird mit PayPal zu rechnen sein. Im Frühjahr hatte PayPal den US-Dienstleister Paydiant übernommen, der eine Wallet-Lösung anbietet und bereits im US-Einzelhandel gut vernetzt ist. (vbr)