Phil Schiller: Apples Ex-Marketingchef kämpft um Apples "Walled Garden"

Im Streit um die App-Store-Änderungen in der EU zieht ein Apple-Veteran die Fäden: Wie eine Zeitung schreibt, ist Phil Schiller der entscheidende Mann.

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Apple-Ex-Marketingchef Phil Schiller

Apples Ex-Marketingchef Phil Schiller arbeitet immer noch 80 Stunden die Woche – jetzt am App Store.

(Bild: dpa, Tony Avelar/EPA/dpa)

Lesezeit: 2 Min.

Eigentlich ist Phil Schiller bereits seit nicht ganz vier Jahren in einer Art Rente: Im August 2020 gab Apple bekannt, dass sich der damalige Senior Vice President of Worldwide Marketing aus der Konzernspitze verabschiedet. Schiller bekam den Ehrentitel "Apple Fellow". Doch auch heute, mit 63 Jahren, besetzt der langjährige Steve-Jobs-Begleiter weiterhin eine wichtige Position bei Apple: Er ist noch immer für die Geschicke des App Store verantwortlich. Und in dieser Rolle hat er auch sehr viel mit dem aktuellen Konflikt zwischen Apple und der Europäischen Kommission um die Einhaltung des Digital Markets Act zu tun.

Wie das Wall Street Journal in der vergangenen Woche berichtete, arbeitet Schiller auch heute noch fast 80 Stunden in der Woche für Apple. "Er beantwortet E-Mails nahezu sofort und geht zu jeder Zeit ans Telefon." Der Apple Fellow sei einer, der "die Vision von Steve Jobs" hochhalte, er sei eine Art "Mini-Me" des Apple-Mitbegründers.

In Sachen App Store bleibt Schillers Ziel, den Softwareladen "zum sichersten und besten Ort für Nutzer zu machen, an Apps zu gelangen". Nutzer und das gesamte Entwickler-Ökosystem hätten von Apples Arbeit profitiert, sagte er im Februar dem Wirtschaftsblatt Fast Company. Schiller beaufsichtigt den App Store zusammen mit seinem Nachfolger, Marketingboss Greg Joswiak, sowie Service-Chef Eddy Cue. Doch Schiller ist es, der noch heute prominent ins Rampenlicht tritt.

Ziel sei es, Apples geschlossenes Ökosystem zu verteidigen – auch wenn die EU den Konzern zu einer Öffnung zwingt, in anderen Ländern wie den USA große Kartellverfahren laufen. Schillers vehementes Eintreten für den "Walled Garden" sei ein Sinnbild für Apples interne Wut gegenüber diesen Angriffen, schreibt das Wall Street Journal weiter. Viele sähen hierin einen existenziellen Kampf um ein vernetztes Ökosystem aus Software und Hardware, die auf Steve Jobs zurückgeht.

Selbst Apple-CEO Tim Cook steckt hier gegenüber Schiller zurück – geht es um wichtige App-Store-Angelegenheiten, lässt er den Apple-Fellow sprechen. Das dürfte künftig häufiger vorkommen. So will die Europäische Kommission wohl gegen Apples DMA-Umsetzungspläne vorgehen, etwa die umstrittene neue "Core Technology Fee", die alle zahlen sollen, die die "alternative terms" für die EU nutzen möchten.

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(bsc)