Philip-Morris-Preis für anwendungsorientierte Forschung verliehen

Der mit insgesamt 100.000 Euro dotierte Forschungspreis der Philip Morris Stiftung ist heute an Wissenschaftler aus München, Garching, Hamburg und Saarbrücken verliehen worden.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Der mit insgesamt 100.000 Euro dotierte Forschungspreis der Philip Morris Stiftung ist heute an Wissenschaftler aus München, Garching, Hamburg und Saarbrücken verliehen worden. Die Mitte Januar nominierten Preisträger wurden für Arbeiten auf dem Gebiet der Quantenkryptographie, Materialforschung, Biochemie und Wirtschaftsinformatik ausgezeichnet.

Professor Harald Weinfurter und sein Kollege Christian Kurtsiefer erhielten die Auszeichnungen für die Entwicklung von kompakten, preiswerten und zuverlässigen Geräten für die quantenkryptographische Übertragung über eine Freiluftstrecke. Die Forscher hatten gemeinsam mit britischen Kollegen der Firma QinetiQ im Herbst 2001 erstmals über eine Freiluftstrecke von 23,4 Kilometern eine quantenkryptographische Verbindung realisiert.

Für neue Grundlagen zur Datenspeicherung in kommenden Computergenerationen erhielten die Hamburger Physiker Roland Wiesendanger und Matthias Bode den Forschungspreis. Mit dem von ihnen entwickelten Verfahren der spinpolarisierten Rastertunnelmikroskopie können die Forscher magnetische Strukturen bis hinunter auf die atomare Skala erzeugen und vermessen. Die Mikroskopiertechnik nutzt aus, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Elektronen zwischen zwei sehr eng benachbarten, aber durch eine Lücke getrennten magnetischen Schichten tunneln, vom Spin des Elektrons abhängig ist. Wiesendanger und Kollegen konstruierten nun Rasterkraftmikroskope, deren Spitze sie mit einer extrem dünnen Schicht magnetischen Materials überzogen. Auf diese Weise konnten sie magnetische Strukturen bis hinunter zu 0,6 Nanometer Größe nachweisen.

Dem Wirtschaftsinformatiker Professor August-Wilhelm Scheer von der Universität Saarbrücken ist es gelungen, die vielfältigen, nur schwer beschreibbaren Abläufe in einem Unternehmen für die Planung und Betreuung durch Computer zugänglich zu machen. Scheer wurde für die Entwicklung seines ARIS-Systems (Architektur integrierter Informationssysteme) ausgezeichnet. (wst)