Philips Hue: Neue App überarbeitet Geofencing und Lampenverwaltung​

Mächtigere Automatiken, leichtere Verwaltung: Die überarbeitete Hue-App bekommt mehrere neue Features.

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(Bild: Signify)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Berti Kolbow-Lehradt
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Wer mit dem ZigBee-Gateway von Philips Hue sehr viele Leuchtmittel der gleichen Marke und von kompatiblen Herstellern managt, soll es künftig leichter haben. Eine ab heute erhältliche neue Hue-App mit der Versionsnummer 4.0 will vor allem die Verwaltung komplexer Lichtsysteme und den Einsatz von Wenn-Dann-Regeln vereinfachen.

Nach Angaben von Hue-Hersteller Signify enthält die Steuer-Software für Android und iOS rund 100 kleine und große Änderungen, die etwa die Übersicht über angelegte Räume und Schaltbereiche sowie das Designen von Lichtszenen erleichtern. Zudem verspricht Philips Hue den Nutzerinnen und Nutzern mehr Gestaltungsspielraum für per Sonnenstand oder GPS-Daten gesteuerte Schaltregeln.

Für viele Menschen dient die Hue Bridge inzwischen als Universalschaltzentrale, mit der sie auch ZigBee-Leuchtmittel anderer Marken wie etwa Ikea, Innr, Ledvance (Osram) und Tint betreiben. Entsprechend groß ist mitunter die Zahl der verwalteten Leuchtmittel sowie die der einzelnen Räume und Wohnbereiche, denen die Produkte zugewiesen sind.

Für einen besseren Überblick sorgt laut Philips Hue der überarbeitete Startbereich, der jetzt "Zuhause" statt "Haus" heißt. Dort lassen sich nun durch langes Drücken und Ziehen als Kacheln angeordnete Räume und Zonen nach Wunsch sortieren. Bisher gab die Software die Reihenfolge von selbst vor und platzierte womöglich häufig aufgesuchte Bereiche weit unten.

Nach einem Fingerdruck auf die jeweilige Kachel sehen Nutzerinnen und Nutzer in der jeweiligen Raum- und Zonenansicht nun auf einen Blick alle enthaltenden Leuchtmittel und angelegten Szenen. Bisher war dies in mehreren Untermenüs angeordnet, wodurch die Navigation mit vielfachen Menüwechseln einherging. Das betrifft beispielsweise die Szenen-Galerie, ein Kernfeature von Philips Hue. Sie ist nun in der Raumansicht sofort einsehbar.

Ebenfalls in den Zuhause-Bereich gezogen ist die Option, zwischen mehreren Hue Bridges zu wechseln. Darauf lässt sich nun dort über einen eigenen Button oben links zugreifen. Bisher war diese Funktion ausschließlich in dem App-Reiter für die Systemeinstellungen und damit weniger prominent platziert. Zwischen Bridges zu wechseln ist nötig, wenn man mehr als 50 Leuchtmittel verwendet. Das ist das Limit für mit einer Schaltzentrale verknüpfbare Produkte. Bei großen Installationen ist es schnell erreicht.

Allerdings müssen sich zwei oder mehr eingesetzte Bridges weiterhin im gleichen WLAN befinden, um sie mit einem Account ansprechen zu können. Mit dem cloudbasierten Fernzugang von Philips Hue lässt sich nicht mehr als auf eine Bridge aus der Ferne zugreifen. Wer zwei Schaltzentralen in getrennten Heimnetzen verwendet, etwa im eigentlichen Zuhause und zusätzlich im Ferienhaus, muss sich unverändert sehr umständlich mit verschiedenen Accounts in die App einloggen.

Mehr Optionen für komplexere Wenn-Dann-Regeln bietet der in "Automatisierungen" umbenannte, bisherige "Routinen"-Reiter. Indem die neue App-Version die GPS-Koordinaten mehrerer statt nur eines Smartphones als Ein- und Auschalttrigger berücksichtigen kann, schließt Philips Hue eine große Lücke bei den Geofence-Schaltautomatiken.

Verlässt oder betritt eine Bewohnerin oder ein Bewohner mit seinem Smartphone das Zuhause, prüft die Software nun, ob noch oder schon jemand anderes zu Hause ist. Die daheim gebliebene Familie sitzt dadurch nicht mehr plötzlich im Dunkeln, weil ein Mitglied den Geofence des Zuhauses verlassen hat. Umgekehrt überschreibt ein Ankömmling nicht mehr die Lichteinstellungen mit einem Geofence-Trigger, wenn bereits ein anwesender Hue-Nutzer das Licht nach eigenen Vorlieben gestaltet hat.

Mit der neuen Hue-App soll es einfacher werden, Lichter zu automatisieren.

(Bild: Signify)

Außerdem lässt sich mit der Hue-App 4.0 das automatische Ein- und Ausschalten von Leuchtmitteln flexibler am Sonnenauf- und Sonnenuntergang ausrichten. Beide Sonnenstände waren schon bisher als Auslöser verfügbar. Als Schwellenwert für die Gegenregel kam nur das gegenteilige Ereignis infrage, sodass das Licht mitunter sinnlos die ganze Nacht brannte. Nun lässt sich auch timen, dass die Leuchtmittel nach dem Aufflammen zum Sonnenuntergang beispielsweise drei Stunden danach von selbst wieder ausgehen.

Die ergänzten Regelbedingungen für Geofencing und Sonnenstand konnten Hue-Nutzer auch bisher schon verwenden, wenn sie dafür zu Zusatzdiensten wie etwa Apple HomeKit griffen und mit ihrem Hue-Account koppelten. Der Mischbetrieb mehrerer Apps ist jedoch naturgemäß unbequem und wird durch das Funktions-Update von Philips Hue ein Stück weit weniger nötig.

Mit exklusiven Funktionen, auf die kein Partnerdienst Zugriff hat, versucht Philips Hue seit jeher, Nutzerinnen und Nutzer an die eigene Steuer-App zu binden. In der neuen Version legt der Hersteller für das noch nicht ganz fertige Feature sogenannter dynamischer Szenen zumindest den technischen Unterbau.

Mit dieser für den "Sommer 2021" geplanten Funktion soll jedes Leuchtmittel in einem Raum oder in einer Zone langsam die verschiedenen Tonwerte einer Grundfarbe durchlaufen, statt dauerhaft nur eine Farbnuance anzuzeigen.

Die Steuer-App Philips Hue 4.0 lässt sich ab heute bei Google Play und im App Store von Apple kostenlos herunterladen und verwenden. Bei Bestandskunden werden nach dem erstmaligen Öffnen bisherige Einstellungen, Lichtszenen und Routinen automatisch in die neue App-Umgebung migriert.

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