Physiker sagt Lüfterlärm den Kampf an

Professor Scott Sommerfeldt arbeitet in Utah, USA, an einem System zur Geräuschreduktion bei PC-Lüftern mit Hilfe von gegenphasigen Schallwellen.

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Der Physiker Prof. Scott Sommerfeldt entwickelt an der Brigham Young University im US-amerikanischen Bundesstaat Utah ein System zur Geräuschreduktion für PC-Lüfter mit Hilfe von gegenphasigen Schallwellen. Ursprünglich beschäftigte er sich mit der Lärmreduktion für große Triebwerke bei der NASA; nun sagt er dem Summen von Bürocomputern den Kampf an.

"Active Noise Control" heißt das System, an dem Sommerfeldt und sein Team arbeiten. Es fußt auf dem physikalischen Prinzip der Frequenzauslöschung. Schallwellen breiten sich mit einer bestimmten Frequenz aus. Wenn nun eine andere Welle mit genau der gleichen Frequenz zeitverschoben zur ursprünglichen gesetzt wird, gleichen sich die überlagernden Signale gegenseitig aus und es herrscht Ruhe. Zur Erzeugung des "Anti-Noise" benutzen die Lärmforscher aus Utah ein elektronisches System mit vier Lautsprechern und vier Mikrofonen, die um den Lüfter herum angeordnet sind. Die Mikrofone nehmen das Geräusch auf; Algorithmen berechnen das Gegengeräusch, welches von den Lautsprechern wiedergegeben wird. In der Praxis soll das System nicht mehr Platz in Anspruch nehmen als ein herkömmlicher Lüfter.

Eine vollständige Reduktion des Lärms ist jedoch nicht einfach zu bewerkstelligen, denn dazu muss der exakte Aufenthaltsort des Hörers bekannt sein. Ansonsten reduziert sich der Lärm zwar an einem Punkt, an einem anderen addieren sich die Amplituden der gegenläufigen Schallwellen hingegen, was die Geräuschentwicklung nur verstärken würde. Im Experiment haben die Wissenschaftler nach eigenen Angaben eine Lärmreduktion von 10 bis 20 Dezibel erreicht. Da Sommerfeldt und seine Mitarbeiter preisgünstige Komponenten verwenden, soll das System, wenn es marktreif ist, für rund 20 US-Dollar über den Tresen gehen. (akr)