Polizei ermittelt gegen Komplizen des Sasser-Autors

Die niedersächsische Polizei hat fünf Durchsuchungen bei Bekannten des Sasser-Autors durchgeführt. Dabei sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden.

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Im Zusammenhang mit der Verbreitung der Internetwürmer Sasser und Netsky haben die Ermittler jetzt auch Komplizen des 18 Jahre alten Urhebers im Visier. Am gestrigen Dienstag habe es fünf Durchsuchungen bei Bekannten des Berufsfachschülers aus Waffensen im Kreis Rotenburg/Wümme gegeben, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) heute in Hannover.

Bei den Durchsuchungen, die durch Kriminalbeamte und Spezialisten des Dezernates für forensische IuK-Technik durchgeführt wurden, sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Zwei Beschuldigte sollen Angaben gemacht haben. Sie erklärten, den Netsky-Quellcode vom Urheber des Sasser-Wurms erhalten zu haben. Die Verbreitung von Netsky habe nur einer der Beschuldigten gestanden.

Der Hauptverdächtige bleibt der Berufsfachschüler. "Er war der Drahtzieher", betonte der Leiter der Staatsanwaltschaft Verden, Helmut Trentmann. Der Jugendliche hatte die Programmierung des Internet-Wurms Sasser gestanden. Auch Netsky soll von ihm stammen. Die Staatsanwaltschaft Verden rechnet damit, dass ein Prozess gegen den 18-Jährigen in einigen Wochen vor dem Jugendschöffengericht Rotenburg beginnen könnte. "Wir haben ja ein Geständnis", meinte Trentmann. Derzeit werde noch der Computer des Jugendlichen, der am Freitag festgenommen worden war, von Spezialisten des LKA untersucht.

Sasser-Geschädigte können sich zur Sicherung zivilrechtlicher Ansprüche und zur Strafanzeigeerstattung direkt an die Staatsanwaltschaft Verden wenden. Diese nimmt allerdings keine E-Mails in der Sache entgegen. Beschwerden können gefaxt oder postalisch zugestellt werden.

Siehe dazu auch: (anw)