Pro & Contra: Sollten wir für unsere persönlichen Daten Geld bekommen?

Mehrere Start-ups bieten Nutzern an, sie zu bezahlen, wenn sie Informationen zu Marketingzwecken freiwillig preisgeben. Die Technology-Review-Redaktion streitet darüber, ob das sinnvoll ist.

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Google, Facebook oder Twitter sammeln zahlreiche Nutzerdaten, um dann passende Werbung zu verkaufen. Mehrere junge Firmen wollen nun jetzt jeden Einzelnen zum Händler seiner persönlichen Daten machen – anstatt Google oder Facebook den Schatz einfach zu schenken. Die Technology Review-Redaktion hat dazu ein Pro & Contra veranstaltet.

Endlich gibt es eine Dividende aus den Datengewinnen, argumentiert TR-Redakteur Jens Lubbadeh. "Unsere Daten sind Geld wert. Viel Geld, sonst hätte nicht Mark Zuckerberg 19 Milliarden Dollar für 450 Millionen Whatsapp-Nutzer bezahlt. Und wir geben sie einfach so her, im Tausch für mehr oder weniger gute kostenlose Softwaredienste."

Eine sinnlose Idee, meint dagegen TR-Chefredakteur Robert Thielicke. "Jeder müsste sich dafür in einem Ausmaß nackt zeigen, das mit Geld kaum aufzuwiegen ist. Denn die Milliardengewinne der Datenhändler sind zwar beeindruckend, aber sie stammen von Milliarden Kunden." Für jeden Einzelnen bleibe wenig übrig. "Wie wenig, zeigt folgende Rechnung: Facebook erwirtschaftete im letzten Quartal nach eigenen Angaben mit 1,23 Milliarden Nutzern 382 Millionen Euro Gewinn. Macht 31 Eurocent pro Nutzer, im Jahr also bestenfalls 1,24 Euro."

Und was meinen Sie? Wie sinnvoll wäre es, seine Daten gegen Bezahlung an Unternehmen weiterzureichen? Diskutieren Sie mit!

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(bsc)