RISC-V-Kerne in gängigem Chip-Entwicklerwerkzeug von Synopsys integriert

Synopsys, der große Anbieter von Software für Chipdesigner (EDA-Tools), offeriert nun auch RISC-V-Kerne mit 32 oder 64 Bit zum SoC-Einbau.

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Synopsys ARC-V: Eingebettete RISC-V-Kerne

Synopsys ARC-V: Eingebettete RISC-V-Kerne

(Bild: Synopsys)

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Ohne moderne Software ist die Entwicklung komplexer Systems-on-Chips (SoCs) unmöglich. Tools für die sogenannte Electronic Design Automation (EDA) enthalten zahlreiche vordefinierte Chip-Funktionsblöcke, etwa CPU-Kerne, Busse, Schnittstellen- und I/O-Controller. Mit Synopsys bietet nun einer der weltweit führenden EDA-Anbieter mehrere CPU-Kerne mit der offengelegten Befehlssatzarchitektur (Instruction Set Architecture, ISA) RISC-V an.

Die 32-Bit-Varianten (RV32) Synopsys ARC-V RMX und RHX zielen eher auf Mikrocontroller, die optional auch sicherheitskritische Aufgaben erledigen können. Die 64-Bit-Version Synopsys ARC-V RPX kann Linux ausführen und lässt sich zu Clustern aus bis zu 16 CPU-Kernen mit Vektorrechenwerken, 16 MByte Level-3-Cache und angeflanschten Rechenbeschleunigern verknüpfen.

Blockschaltbild des RISC-V-Kerns Synopsys ARC-V RPX-105

(Bild: Synopsys)

Synopsys liefert die RISC-V-Kerne als Intellectual Property Cores (IP-Cores), die sich je nach Anwendungsweck anpassen lassen. Zudem gibt es das MetaWare Development Toolkit, um Software für die ARC-V-Kerne zu programmieren, etwa Compiler, Simulatoren und Debugger.

Die ARC-V-Version RMX-100 soll besonders sparsam arbeiten, die Variante RMX-100D führt zusätzlich mehr als 150 Befehle für die digitale Signalverarbeitung aus (Digital Signal Processor, DSP).

Auch vom stärkeren RHX-500, der bis zu 16 Kerne haben kann, gibt es eine D-Version. Synopsys hebt beim RHX-500 aber die Optionen für funktionale Sicherheit hervor, etwa für Anforderungen nach ASIL-B und ASIL-D.

Das zielt vor allem auf den Einsatz in Autos (Automotive-SoCs) und interessanterweise zitiert Synopsys dazu ein Statement von Thomas Boehm, General Manager Microcontroller Automotive bei Infineon. Demnach entwickelt Infineon bereits RISC-V-Chips für sicherheitskritische Anwendungen.

Infineon macht auch bei der im Sommer gegründeten RISC-V-Allianz von Qualcomm, NXP, Bosch und Nordic Semiconductor mit sowie im Projekt Scale4Edge.

Das Kürzel ARC geht auf den Argonaut RISC Core zurück, der in den frühen 1990er-Jahren im Zusammenhang mit den Super-FX-Chips für damalige Nintendo-Spielkonsolen entwickelt wurde (Super Nintendo Entertainment System, SNES). 2009 wurde ARC International von Virage Logic übernommen und 2010 kaufte wiederum Synopsys Virage.

Jahrelang setzte etwa auch Intel ARC-Kerne ein, nämlich als eingebettete Controller für die Management Engine (Intel ME) in PC-Chipsätzen und x86-SoCs.

  • Hören Sie dazu auch den Podcast Bit-Rauschen:

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(ciw)