Raspberry-Pi: Alternative für Compute Module 4

Raspberrys jeglicher Ausführung sind im Moment rar und teuer. Von Bigtreetech gibt es jetzt eine preiswerte Alternative, zumindest zum Compute Module 4.

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Bild eines Mainboards

(Bild: Hersteller)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Heinz Behling

Raspberry-Pi-Einplatinen-Computer sind im Moment Mangelware und erreichen daher Preise, die an den Edelmetall-Markt erinnern. Die immer wieder versprochene Besserung der Versorgungslage blieb bislang aus. Grund genug für Bigtreetech, nach Alternativen zu suchen. Der Hersteller von 3D-Druck-Elektronik und Raspberry-Zubehör leidet besonders unter dem Mangel: So hat die chinesische Firma erst vor kurzem Mainboards für 3D-Drucker auf den Markt gebracht, die einen Sockel für das Raspberry Pi Compute Module 4 besitzen. Diese vor allem für den Betrieb der Drucker unter Klipper gedachten Manta-Boards sind aber kaum zu verkaufen, wenn zusätzlich noch 150 Euro für das Raspberry-Modul fällig werden.

Die 3D-Drucker-Mainboards der Manta-Serie beistzen einen Steckplatz fürs Raspberry Compute Module 4.

Die Lösung: Bigtreetech entwickelte mit dem CB1 ein Modul, das Steckplatz-kompatibel zum Original ist. Es wird mit 1 GB RAM und als Option mit einer 32GB eMMC geliefert. Auch das CB1 verfügt über zwei HDMI-Ausgänge, allerdings nur mit 2K Auflösung. Ethernet und WIFI sind ebenfalls onboard. Der Prozessor entspricht jedoch nicht dem Original, es handelt sich um einen H616 von Allwinner. Seine Leistung soll laut Hersteller der eines Raspberry Pi 3b entsprechen.

An die USB-, Ethernet- und HDMI-Schnittstellen gelangt man aber erst durch ein entsprechendes Mainboard: Das kann entweder ein 3D-Druck-Board sein oder der Bigtreetech PI4B-Adapter, eine kleine Platine im Format eines Raspberry Pi 4 mit einem Steckplatz für das CB1 oder auch ein Original-Compute-Module.

Mit dem PI4B-Adapter wird aus dem CB1 von Bigtreetech ein Raspberry-4-ähnlicher Einplatinencomputer.

Der Display- und der Kameraanschluss via Folienkabel wird von dem Modul aber nicht unterstützt. Da muss man auf USB- bzw. HDMI-Geräte ausweichen.

Ursprünglich war das CB1 für den Betrieb von Klipper-3D-Druckern gedacht. Dementsprechend stehen dafür auch entsprechende Betriebssystem-Images zur Verfügung. Allerdings gibt es auf Github auch ein Klipper-loses Debian-Image, sodass man das Modul auch als einen richtigen Linux-Computer benutzen können soll. Dies muss sich in der Praxis aber erst erweisen.

(hgb)