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Red Hat Enterprise Linux 10 entfernt Xorg

Dr. Oliver Diedrich

(Bild: X.org)

Da der moderne X11-Nachfolger Wayland mittlerweile mehr kann als das alte X Window System, fliegt der X-Server von X.org aus der kommenden RHEL-Version.

Die kommende Version 10 von Red Hat Enterprise Linux, angekündigt für die erste Jahreshälfte 2025, soll ohne den X-Server von X.org kommen. Das X Window System, kurz X11, war seit den 80er-Jahren die technische Basis der Unix-GUIs und über viele Jahre auch Standard bei Linux-Distributionen. Aufgrund verschiedener konzeptueller Probleme, die heutzutage teilweise auch Sicherheitsrisiken darstellen, wurde ab 2008 der Display-Server Wayland als Nachfolger entwickelt. Das X Window System, aktuell ist die Version X11R7.7 von 2012, wird von der X.org Foundation gepflegt.

Wie Carlos Soriano Sanchez, ehemaliger GNOME-Entwickler und mittlerweile Chef von Red Hats GPU-Teams, im Red-Hat-Blog schreibt [1], ist Wayland heutzutage deutlich leistungsfähiger als X11. Bereits das 2019 veröffentlichte RHEL 8 nutzte standardmäßig Wayland, in der aktuellen Version 9 von Mai 2022 ist der Xorg-Server als veraltet markiert. Da die meist genutzten GUI-Toolkits Gtk und Qt für Linux mit Wayland wie mit X11 arbeiten, funktionieren die meisten Linux-Anwendungen – darunter alle GNOME- und KDE-Apps – problemlos mit Wayland. Für die wenigen Anwendungen, die wie Xemacs noch einen X-Server für ihr GUI benötigen, stellt Xwayland die X11-Schnittstellen mit Wayland-Backend bereit.

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(odi [3])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-9543642

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[1] https://www.redhat.com/en/blog/rhel-10-plans-wayland-and-xorg-server
[2] https://www.heise.de/ix/
[3] mailto:odi@ix.de