Red Hat verteidigt seine Patente

Der Linux-Distributor Red Hat antwortet auf die teilweise heftigen Anfeindungen aus der Open-Source-Gemeinde wegen der Anmeldung mehrerer Patente.

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Von
  • David Adamczewski

Der amerikanische Linux-Distributor Red Hat reagiert auf die teilweise heftigen Anfeindungen aus der Open-Source-Gemeinde wegen der Anmeldung mehrerer Patente. In einer Stellungnahme auf seiner Webseite betont das Unternehmen zwar, auch weiterhin Softwarepatente grundsätzlich abzulehnen; die momentane Situation habe Red Hat jedoch keine andere Wahl gelassen.

"Red Hat hat bisher immer die Meinung vertreten, dass Softwarepatente Innovationen bei Softwareentwicklungen verhindern und nicht mit Open-Source-Projekten beziehungsweise kostenloser Software vereinbar sind", leitet der Distributor seine Stellungnahme ein. Dabei betont das Unternehmen seine Bemühungen, dieses Anliegen bei der National Academies of Science, der amerikanischen Federal Trade Commission und dem Department of Justice vorgetragen zu haben. "Wir werden diese Position auch weiterhin als ein Stellvertreter der Open-Source-Gemeinschaft vertreten", bekräftigt Red Hat seine Absicht.

Dennoch habe Red Hat zum eigenen Schutz die viel diskutierten Patente angemeldet. "Wir können uns die Welt nicht aussuchen, in der wir leben. Und in dieser sind Softwarepatente nun einmal erlaubt", verteidigt der Linux-Distributor seine Entscheidung. Das Unternehmen betont jedoch, diese Patente nur zur Verteidigung bei eventuellen Rechtsstreitigkeiten einsetzen zu wollen. Sie sollen als "Schutzmantel" dienen gegen andere, die eventuell gegen die Interessen der Open-Source-Bewegung Patentansprüche erheben könnten.

Während nur wenige diesen Argumenten zustimmen, befürchtet ein Großteil der Open-Source-Gemeinde dadurch weitreichende Folgen für die Bewegung. Ihrer Ansicht nach muss das Grundprinzip von beispielsweise unter der GNU General Public License (GNU GPL) veröffentlichter Software unangetastet bleiben. (daa)