Refurbished statt neu bei AppleCare: Auszahlung von 95 Millionen Dollar beginnt

Der Konzern hatte generalüberholte Hardware statt Neuware als Austauschgeräte verwendet. Die daraufhin eingereichte Kundenklage wird teuer.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 15 Kommentare lesen
Die AppleCare+-Produkte.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Eine große Sammelklage, die amerikanische Kunden wegen Unstimmigkeiten bei Apples Geräteversicherung AppleCare angestrengt hatten, resultiert nun in der Auszahlung von fast 100 Millionen US-Dollar an Betroffene. Der iPhone-Konzern hatte sich darauf mit den Klägern bereits im vergangenen Jahr außergerichtlich geeinigt.

Bei dem Fall ging es um die Tatsache, dass Kunden, die aufgrund eines nicht zu reparierenden Hardwaredefekts ein Austauschgerät erhielten, statt Neuware nur ein generalüberholtes Produkt von Apple ausgehändigt bekamen. Diese sogenannten Refurbished-Geräte hält Apple für mit Neuware gleichwertig, obwohl sie bereits in Kundenhand gewesen waren. Das Verfahren lief über mehreren Jahren und sollte im Sommer letzten Jahres vor einem US-Gericht verhandelt werden.

Apple gab in seinen Reparaturbedingungen für den US-Markt unter anderem an, dass das Unternehmen Teile oder Produkte ausgeben darf, die "in Leistungsfähigkeit und Verlässlichkeit gleichwertig zu neuen Geräten" sind. Doch genau das soll laut der Anwälte, die die Sammelklage im Auftrag von Kundinnen und Kunden führten, nicht der Fall sein – Refurbished-Hardware sei nie gleichwertig gegenüber Neuware.

Die außergerichtliche Einigung aus dem vergangenen Oktober führt nun jedoch nicht dazu, dass Apple diese Haltung übernimmt. Stattdessen erfolgt die Zahlung ohne eine gerichtliche Entscheidung oder auch nur eine Anerkennung einer Rechtspflicht. Dennoch geht es um nicht wenig Geld: Insgesamt bis zu 68,1 Millionen Dollar sollen an Kunden gehen, den Rest der Summe von 95 Millionen Dollar geht an die Anwälte der Klägerseite.

Die Anwälte sammeln bereits seit Januar Informationen von betroffenen US-Kunden auf einer eigens eingerichteten Website ein, die Auszahlung dauerte dann allerdings einige Monate. Laut einem Bericht von MacRumors erhielten Betroffene nun Schreiben, in denen die ihnen zustehende Summe genannt wird. Gigantisch sind die nicht. So bekam ein Kunde knapp 30 Dollar zugesprochen. Voraussetzung ist, dass die Betroffenen für iPhone und iPad – Macs sind nicht betroffen – einen ApleCare Protection Plan oder AppleCare+ abgeschlossen hatten – von Juli 2012 bis September 2021. Menschen mit Wohnsitz außerhalb der USA dürfen nicht teilnehmen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)