Russen können GPS-Schwäche nicht nutzen

Russland wird den derzeitigen Investitionsstau beim amerikanischen Ortungssystem nach Ansicht von Analysten nicht zum Vorteil für sein eigenes System GLONASS ausnutzen können.

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Von
  • Tim Gerber

Hoffnungen, das russische Positionierungssystem GLONASS könne von der absehbaren Schwäche bei der amerikanischen Konkurrenz GPS profitieren, erteilten russische Experten eine Abfuhr. Er habe Zweifel, dass das Glonass bis 2010 eine konkurrenzfähige Qualität und Präzision erreichen werde, sagte Alexej Kondraschow, Exekutivdirektor beim russischen Markforschungsinstitut Direct Info, gegenüber der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.

Die russische Regierung hatte den zu langsamen Entwicklungsverlauf bei GLONASS schon mehrfach scharf kritisiert und Druck auf die zuständigen Behörden des Landes ausgeübt, dass der Zeitplan für die Aussetzung der notwendigen Satelliten nun in etwa eingehalten werde. Problematisch sei jedoch die mangelnde zivile Unterstützung für das System. Sie soll durch verschiedene Maßnahmen verbessert werden. Die könnten laut Ria Nowosti von einer engeren Kooperation mit den Entwicklern von Galileo bis hin zu einem Importverbot für solche Fahrzeuge nach Russland reichen, die ein Navi ohne Glonass-Unterstützung an Bord haben. (tig)