SAS- und SATA-RAID-Hostadapter mit PCI Express 3.0

LSI stellt zehn PCIe-3.0-Erweiterungskarten für Server und Workstations vor, die SAS-6G- und SATA-6G-Massenspeicher einzeln oder als RAID anbinden.

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Allmählich wächst das Angebot an PCI-Express-3.0-tauglichen Komponenten. Außer Grafikkarten sowie Infiniband- oder 10-Gigabit-Ethernet-Hostadaptern war bislang wenig zu sehen, nun kommen die ersten SAS- und SATA-Hostadapter, zum Teil mit RAID-Funktionen. LSI setzt dabei durchgängig den selbst entwickelten Controller-Chip LSISAS2308 mit PowerPC-440-Kern und 800 MHz Taktfrequenz ein, den LSI RAID on Chip (ROC) nennt. Er verknüpft acht SAS-6G-Ports mit acht PCIe-3.0-Lanes. Die MegaRAID-Firmware erledigt die für verschiedene RAID-Levels nötigen Berechnungen, je nach Adapterkarte sind RAID 0, 1, 5, 6, 10, 50 und 60 möglich. Bis zu 1 GByte ECC-Speicher des Typs DDR3-1333 sind auf den RAID-tauglichen Karten als Puffer vorhanden, um Schreibzugriffe zu beschleunigen. Als Schutz vor Datenverlusten durch Stromausfälle stehen bei den RAID-tauglichen Adapterkarten Akkupacks (Battery Backup Unit, BBU) und Flash-Puffer zur Verfügung.

RAID-on-Chip (ROC) LSISAS2308 mit PowerPC-Core

(Bild: LSI)

Die LSI-Karten bieten die für Hardware-RAID üblichen Zusatzfunktionen wie Hot-Swapping, Online Capacity Expansion, Online RAID Level Migration sowie ausgefeilte Diagnose und Fernwartung. Über SAS Expander wie den LSI SAS 2x36 bindet ein einzelner Host Bus Adapter (HBA) insgesamt bis zu 256 Laufwerke an. Die MegaRAID-Karten unterstützen auch Fail-Over-Verschaltungen.

LSI erwähnt ausdrücklich den zunehmenden Einsatz von Solid-State Disks als Argument für den Umstieg auf PCIe 3.0. Einige Firmware-Funktionen zielen speziell auf SSDs, etwa SSD Guard (PDF-Datei). Manche HBAs unterstützen SSD-Caching im Verbund mit bestimmten zertifizierten SSD-Typen und MegaRAID CacheCade Pro 2.0.

Im Verbund mit SAS-Expandern sind Fail-Over-Verkabelungen möglich.

(Bild: LSI)

Bisher nennt LSI nur Listenpreise in US-Dollar ohne Umsatzsteuer. Die billigste Offerte ist demnach der SAS 9207-8i ohne RAID-Funktion mit acht internen Ports, also mit zwei MiniSAS-x4-Buchsen (SFF-8087) für 305 US-Dollar. Teuerster Neuling ist der MegaRAID SAS 9286CV-8eCC mit acht externen Ports (2× SFF-8088), RAID, 1 GByte Speicher, CacheVault (PDF-Datei) als Flash-Puffer mit Speicherkondensator statt Akku sowie CacheCade Pro 2.0 für 1525 US-Dollar. Zur Leistungsaufnahme der einzelnen Karten macht LSI noch keine Angaben, für die erste Generation an SAS-6G-Adaptern nennt LSI jedoch 9 bis 14 Watt (PDF-Datei).

PCIe 3.0 unterstützen bisher ausschließlich Server mit den jüngsten Generationen der Xeon-Baureihen E5 und E3 von Intel. Der im Sommer 2011 von LSI angekündigte SAS-12G-Adapterchip kommt wohl erst 2013 zum Einsatz, Hitachi – jetzt WD – hatte dafür ja schon eine SAS-12G-SSD vorgeführt und auch PMC-Sierra/Adaptec einen Controller. Für SSDs werden aber auch die Schnittstellen NVM Express (NVMe) und SATA Express (SATAe) entwickelt, die letztlich auf PCI Express setzen. (ciw)