SQL Server 2022: Microsoft setzt voll auf die Cloud

Mit dem jüngsten Release des SQL Server baut Microsoft vor allem die Verknüpfung zur eigenen Cloud aus – ganz nach dem Azure-enabled-Motto.

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Der SQL Server 2022 ist da: Microsoft hat die jüngste Version seines relationalen Datenbankmanagementsystems (RDBMS) freigegeben. Wichtigste Neuerungen sind die Verknüpfungen zu Azure. Unter anderem lässt sich die lokale Instanz nun mit der in der Cloud verlinken und dort replizieren – was vor allem den Betrieb sowie das Wiederherstellen nach einem Ausfall sicherstellen soll.

Außerdem lassen sich Daten aus dem SQL Server 2022 direkt in Azure Synapse verwenden. Mit letzterem können Nutzer unter anderem große Informationsmengen analysieren und mit anderen Quellen in Relation setzen – und das soll mit dem neuen Link zwischen der Cloud und dem lokalen Datenbankserver künftig ohne Unterbrechungen in Echtzeit geschehen. Dabei überträgt die Software ausschließlich die Daten, die neu sind oder sich seit dem letzten Upload verändert haben.

Darüber hinaus integriert Microsoft seinen Daten-Governance-Dienst Purview: Kunden können zum einen ihre On-Premises-Installation automatisch und kostenlos scannen lassen, um die Metadaten aus dem SQL Server zu extrahieren. Anschließend lassen sich diese Informationen klassifizieren und mit passenden Labeln versehen. Zu guter Letzt sollen Anwender die so als sensitiv markierten Unternehmensinformationen über Purview in ihrer Datenbank im Blick behalten.

Hinzu kommt die Verbindung mit Azure Arc, die der SQL Server 2022 ab sofort schon beim ersten Setup standardmäßig einrichtet. Administratoren sollen so zentral alle SQL Server und ihren Status unabhängig von ihrem Standort überblicken können. Microsoft will Verantwortlichen hier ferner Hinweise zum Optimieren ihrer Datenbanken geben – worunter neben der Leistung und Skalierbarkeit der Systeme auch die Security-Konfiguration fällt.

Künftig ist zudem der Microsoft Defender aus der Cloud für den Schutz der lokalen Installationen zuständig. Die Identitäten der Nutzer kann die Software nun aus dem Azure Active Directory beziehen, auch der Support fürs Single Sign-On ist neu.

Durch die Verknüpfung mit Azure Arc führt Microsoft auch eine neue Zahlungsoption ein. Sie richtet sich an Kunden, die ihren SQL Server bloß zu Stoßzeiten auslasten, ihn selbst virtualisieren oder generell eine flexible Abrechnung bevorzugen. Mit Pay As You Go (PAYG) zahlen Nutzer bloß pro eingesetzter Stunde, auch bei einem On-Premises-System. Das funktioniert mit den Standard- und Enterprise-Editionen, ein Lizenzschlüssel muss dann nicht hinterlegt werden.

Aber auch unter der Haube des SQL Server 2022 gibt es einige Änderungen: Unter anderem wollen die Entwickler die Performance verbessert haben, ohne dass Nutzer Code-Änderungen vornehmen müssten. Details hierzu gibt es in der Ankündigung im Microsoft Cloud-Blog.

(fo)