Samsung Galaxy Note 5 - im Hands-on

Das neue Note ist schicker und eleganter als sein Vorgänger, außerdem bekommt es die schnelle Hardware der S6-Serie. Notizenschreiber und Unterwegs-Zeichner werden sich dehalb ärgern, dass das Samsung Galaxy Note 5 nicht nach Deutschland kommt - vorerst.

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Samsung Galaxy Note 5
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Achim Barczok

Auf einem Presse-Event in New York hat Samsung sein neues High-End-Phablet Galaxy Note 5 vorgestellt. Stift-Fans dürften enttäuscht sein: Nicht nur hat das Note 5 – den neuen Design-Richtlinien von Samsung folgend – weder einen MicroSD-Slot noch einen Wechselakku. In Deutschland wird man den Note-Nachfolger erst gar nicht bekommen. Samsung will sich hierzulande auf die Edge-Serie konzentrieren, die in Europa sehr beliebt sei, heißt es. heise online hat sich angeschaut, ob man etwas verpasst.

Samsung Galaxy Note 5 (6 Bilder)

Das Note 5 hat wie seine Vorgänger einen Stift mit dünner Spitze (samt Digitizer im Display) und behält auch ihr Design, statt die abgerundeten Ecken der Edge-Modelle zu bekommen.

Keine Frage: Das Note 5 sieht schicker und eleganter aus als sein Vorgänger, es wiegt weniger und ist deutlich schmaler. Im Prinzip ist das Note 5 ein Galaxy S6, das für die Note-Display-Größe mit 5,7 Zoll von 14,2 cm x 7 cm auf 15,3 cm x 7,6 cm großgezogen wurden. Wie beim S6 dominieren Glas und Metall: Die Rückseite glänzt in unterschiedlichen Farben metallen und zieht Fingertappser an; edel sieht es aus, die Glanzeffekte sind aber nicht jedermanns Sache – und darüber hinaus ist durch die festsitzende Rückseite der Akku nicht mehr austauschbar. Auch fällt durch den Design-Wechsel der elegante Schwung weg, der das Note 4 auf der Rückseite zu den Seiten hin schmaler machte.

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Das Note 5 sieht deshalb fast genauso wie das neue S6 Edge Plus aus, das ebenfalls das große 5,7-Zoll-Display hat. Der größte Unterschied ist, abgesehen von den fehlenden abgerundeten Kanten, der Stift. Er steckt in einem Schacht am unteren Ende des Phablets, springt nach einem kräftigen Druck (wie beim Drücken aufs Ende eines Kugelschreibers) aus dem Slot und liegt etwas besser in der Hand als der Stift des Note 4. Samsung spricht von vielen kleinen Detail-Änderungen bei den mitgelieferten Apps, zum Beispiel kann man jetzt einen Screenshot über mehrere Bildschirmseiten hinweg kombinieren und bekritzeln. Unterm Strich bekommt man aber das gleiche Zusatzangebot wie beim Note 4: Einen präzisen, druckempfindlichen Stift, mit dem man ausgezeichnet Notizen schreiben und Skizzen anfertigen kann.

Das "S Pen Befehle"-Menü, das beim Herausziehen des Stiftes passende Schnellstart-Icons zu Stift-Apps präsentiert, sieht jetzt schicker aus. Die Icons stellen sich in einem Halbkreis um ein Stift-Logo auf der rechten (oder für Linkshänder auf der linken) Bildschirmseite auf. Hält man den Stift leicht über das Display, wird ein Cursor sichtbar; diesen Mouse-Over-Effekt kennt man schon vom Note 4, und genauso wie beim Vorgänger bietet er in fast allen vorinstallierten Apps Zusatzfunktionen.

Nicht nur in puncto Design, sondern auch bei der technischen Ausstattung orientiert sich das Note 5 am S6. Das mag langweilig klingen, doch für Note-4-Besitzer bedeutet es eine (noch) bessere Kamera, einen schnelleren Exynos-Octa-Core, sowie erstmals drahtloses Laden ab Werk. Probleme konnten wir im ersten Kurztest dabei nicht erkennen: Die Software lief auf dem Vorführgerät flüssig und tadellos.

Samsung geht beim Note 5 den gleichen Weg wie zuvor beim S6: Schicker, so wie Apple, kein MicroSD, so wie Apple, und kein Wechselakku, so wie Apple. Samsung bringt damit die seit dem S6 in zwei Philosophien aufgeteilten Smartphone-Konzepte wieder zusammen – auf Kosten vieler Unterscheidungsmerkmale zum großen Konkurrenten aus Cupertino. Der Smartphone-Markt wird dadurch ein ganzes Stück langweiliger.

Nichtsdestotrotz: Unterm Strich kommt ein – zumindest dem ersten Ausprobieren nach – handlicheres, schnelleres und optisch runderneuertes Note 5 heraus, das mit Stift und ausgezeichnetem Display immer noch ein absolutes Alleinstellungsmerkmal bietet; auch ohne MicroSD und herausnehmbaren Akku. Allein schon deshalb können wir uns kaum vorstellen, dass Samsung das Note 5 dem europäischen Markt wirklich lange vorenthalten wird. (acb)