Satellit verglüht nach Fehlfunktion einer russischen Rakete

Eine russische Proton-Rakete ist nach ihrem Start am Weltraumbahnhof Baikonur explodiert, Schuld war eine Fehlfunktion der dritten Triebwerksstufe. Zerstört wurde ein Satellit des deutschen Herstellers Astrium.

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  • dpa

Am kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur hat sich ein verlustreicher Fehlstart ereignet. Eine russische Proton-Rakete mit einem Satelliten an Bord sei kurz nach dem Start über China verglüht, sagte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Oleg Ostapenko, am Freitag der Nachrichtenagentur Itar-Tass. Die dritte Stufe der Rakete habe eine Fehlfunktion gehabt, teilte das Raumfahrtzentrum mit.

Beim Start war noch alles nach Plan gelaufen.

(Bild: CNN)

Die Proton sollte den sechs Tonnen schweren Satelliten "Express-AM4P" aus der Produktion der Airbus-Tochter Astrium ins All bringen. Ein Triebwerk der Trägerrakete habe in 161 Kilometer Höhe aus noch ungeklärten Gründen ausgesetzt, sagte Ostapenko. Daraufhin habe die Rakete an Höhe verloren und sei verglüht. Die Mission hatte nach russischen Angaben insgesamt 150 Millionen Euro gekostet.

Russland hatte zuletzt angekündigt, die Zusammenarbeit mit westlichen Staaten an der Internationalen Raumstation 2020 zu beenden. Experten betonen aber, dass die Raumfahrtnation technisch auf Kooperation angewiesen sei. So forscht Roskosmos seit Jahren an einem Ersatz für die pannenanfällige Proton, die seit 1965 betrieben wird. Sie gilt als leistungsfähige und preiswerte Alternative zur europäischen Lastenrakete Ariane. (mho)