Schlag gegen Internet-Kinderpornografie in Großbritannien

In Großbritannien hat die Polizei bei einem landesweiten Einsatz gegen Kinderpornografie im Web 36 Personen festgenommen.

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Die britische Polizei hat am Montagabend nach einem landesweiten Schlag gegen die Internet-Kinderpornografie die Festnahme von 36 Personen bekannt gegeben. Nach Hinweisen des FBI waren 43 Häuser und Wohnungen durchsucht worden, berichtet die britische Tageszeitung The Guardian. Bei der Aktion wurden mehr als 30 Computer sowie umfangreiches Disketten- und Videomaterial beschlagnahmt. Das Alter der Festgenommenen wurde mit zwischen 24 und 65 Jahren angegeben.

Ermittler in den USA hatten bei der Überprüfung von Bezahl-Webseiten mit pornografischen Inhalten Zugriffe von britischen Netznutzern festgestellt. Auf den in den USA registrierten Webseiten seien "horrende Bilder" sexuellen Missbrauchs von Kindern gezeigt worden, die nicht älter als fünf Jahre waren, teilte die Polizei mit. Daraufhin hatte das FBI den britischen Behörden etwa 2000 verdächtige Personen gemeldet. Ihre Identität sei über Kreditkarten-Angaben ermittelt worden. Wegen bisher nicht ausreichender technischer Kapazitäten bei der britischen Polizei könne aber nicht gegen alle Verdächtigen vorgegangen werden.

Auf Grund des FBI-Hinweises gelang es der landesweit tätigen britischen National Crime Squad (NCS), die Identität von Webkunden zu ermitteln, die sich zwischen Mai 1999 und Sommer 2001 als Abonnenten der einschlägigen Seiten eingetragen hatten. "Es ist eine Warnung an Online-Benutzer, dass sie mit ihren kriminellen Aktivitäten nicht anonym bleiben, wo immer sie sich im Internet aufhalten mögen", zitiert der Guardian den Polizeiexperten Peter Spindler vom NCS. Er kündigte weitere solcher Aktionen an. (anw)