Schnellerer Speicher für PCs: DDR5-8800 ist jetzt spezifiziert

DDR5-8800 löst DDR5-6400 als schnellste JEDEC-Spezifikation für PC-Arbeitsspeicher ab. Offiziell gibt es aber nur lasche Timings.

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DDR5 Speichermodule so angeordnet dass sie den Schriftzug DDR5 darstellen

(Bild: c't)

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Es gibt sechs neue Taktstufen für DDR5-Arbeitsspeicher. Die JEDEC Solid State Technology Association hat jetzt DDR5-6800 bis DDR5-8800 neu spezifiziert – bisher lag das Maximum bei DDR5-6400. Für Nutzer von Desktop-PCs und Notebooks heißt das primär, dass AMD, Intel und ARM-Chipdesigner künftig schnelleres SDRAM für ihre Prozessoren freigegeben können.

Die Firmen halten sich an die offiziell spezifizierten Taktstufen, je nachdem, was die integrierten Speicher-Controller mitmachen. Abseits der JEDEC-Spezifikation sind schon seit dem Jahresanfang 8400er-Riegel von G.Skill frei erhältlich. Sie zählen als Übertaktermodule, die sich nicht an die JEDEC-Vorgaben halten und mit erhöhter Spannung laufen.

Wie typisch sieht die JEDEC deutlich laschere Timings für eine maximale Stabilität vor. Die Organisation unterscheidet zwischen den drei Klassen A, B und C. A hat noch die besten Timings der drei mit 62-62-62 (CL, tRCD, tRP). Damit bewegt sich das SDRAM rechnerisch weiter auf einer CAS-Latenz von 14,09 Nanosekunden. Werte um die 14 ns hat die JEDEC bisher bei allen DDR5-Stufen anvisiert.

Alle spezifizierten DDR5-Taktstufen (JEDEC, Klasse-A-Timings)
Taktstufe CAS-tRCD-tRP-Timings CAS-Latenz (ns) Transferrate (GB/s)
DDR5-3200 22-22-22 13,75 25,6
DDR5-3600 26-26-26 14,44 28,8
DDR5-4000 28-28-28 14,0 32,0
DDR5-4400 32-32-32 14,55 35,2
DDR5-4800 34-34-34 14,17 38,4
DDR5-5200 38-38-38 14,62 41,6
DDR5-5600 40-40-40 14,29 44,8
DDR5-6000 42-42-42 14,0 48,0
DDR5-6400 46-46-46 14,38 51,2
DDR5-6800 48-48-48 14,12  54,4
DDR5-7200 52-52-52 14,44 57,6
DDR5-7600 54-54-54 14,21 60,8
DDR5-8000 56-56-56 14,0 64,0
DDR5-8400 60-60-60 14,29 67,2
DDR5-8800 62-62-62 14,09 70,4

Praktisch bleibt damit nur eine Erhöhung der Speichertransferrate auf 70,4 Gigabyte pro Sekunde und Riegel. Typische Desktop-Prozessoren wie die Ryzen 7000 oder Core i-14000 kämen im Dual-Channel-Betrieb mit zwei Riegeln auf knapp 141 GByte/s. Octo-Channel-Systeme, etwa mit AMDs Ryzen Threadripper Pro 7000, dürften sich auf 563 GByte/s freuen und lägen damit schon auf dem Niveau von Mittelklasse-Grafikkarten.

Die erwähnten G.Skill-Kits mit DDR5-8400-Takt haben derweil 40-52-52er-Timings und kommen so auf eine CAS-Latenz von gerade einmal 9,5 Nanosekunden. Mit einem Preisschild von mindestens 7,70 Euro pro Gigabyte (ab 366,17 €) sind die Kits aber kaum erschwinglich.

Die JEDEC inkludiert derweil auch eine neue Technik in die angepasste DDR5-Spezifikation JESD79-5C. Per-Row Activation Counting (PRAC) klingt nach einer Technik, um Rowhammer-artige Angriffe zu verhindern:

"PRAC zählt DRAM-Aktivierungen präzise auf einer Wortzeilen-Granularität. Wenn PRAC-fähiger DRAM eine übermäßige Anzahl von Aktivierungen feststellt, wird das System gewarnt, den Datenverkehr anzuhalten und Zeit für Abhilfemaßnahmen einzuplanen. Diese miteinander verknüpften Maßnahmen untermauern die Fähigkeit von PRAC, einen grundsätzlich genauen und vorhersehbaren Ansatz zur Bewältigung von Datenintegritätsproblemen durch eine enge Koordinierung zwischen dem DRAM und dem System zu bieten."

Ein angehaltener Datenverkehr heißt allerdings auch zwingend, dass die Technik im Zweifelsfall Performance kostet.

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