Schweizer Regierungsseiten nach Selenskyj-Besuch lahmgelegt

Webseiten der Schweizer Bundesverwaltung waren wegen DDoS-Angriffen zeitweise nicht erreichbar. Selenskyjs WEF-Rede provozierte prorussische Täter.

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(Bild: Photon photo/Shutterstock.com)

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Nachdem der ukrainische Präsident Selenskyj beim Weltwirtschaftsforum in Davos einen Auftritt hatte, legten DDoS-Angriffe zeitweise Webseiten der Schweizer Bundesverwaltung lahm. Eine prorussische Cybergang namens NoName bekannte sich zu den Attacken.

Wie das Schweizer Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) mitteilt, haben Spezialistinnen und Spezialisten den Cyberangriff rasch durch Gegenmaßnahmen abgewehrt, um die Erreichbarkeit der Webseiten schnell wieder herzustellen. Die DDoS-Angriffe habe man erwartet und entsprechende Sicherheitsvorkehrungen vorbereitet. Ein Datenabfluss habe nicht stattgefunden, da DDoS-Attacken lediglich die Verfügbarkeit von Webseiten einschränken und mediale Aufmerksamkeit zur Verbreitung der Ideologien der Täter erreichen sollen.

Die Überlastungsangriffe legten am Mittwoch dieser Woche Webseiten der Departemente sowie verschiedener Ämter lahm. Die Schweizer Regierung betreibt das Informationsportal www.admin.ch, das jedoch nicht betroffen war.

Die prorussisch verortete Cybergang NoName hat sich demnach zu den DDoS-Attacken bekannt und nannte "als Grund für den DDoS-Angriff die Teilnahme des ukrainischen Präsidenten Selenskyj am aktuell stattfindenden Weltwirtschaftsforum in Davos". Das Bundesamt für Cybersicherheit hat derartige Angriffe im Vorfeld des Besuchs des ukrainischen Präsidenten erwartet und am 10. Januar bereits die Betreiber von kritischen Infrastrukturen (KRITIS) davor gewarnt und zur Umsetzung von Gegenmaßnahmen aufgefordert. Das BACS analysiert solche Angriffe und hilft bei der Implementierung von Maßnahmen, dazu stehe es in Kontakt mit den KRITIS-Betreibern und nationalen sowie internationalen Partnern.

Weitere Schäden neben der temporären Nicht-Erreichbarkeit einiger Webseiten von Bundesbehörden habe es demnach nicht gegeben. So sei es etwa zu keinen Datenabflüssen gekommen, betont das BACS.

Die Cybergang NoName hatte im vergangenen Jahr auch Webseiten von deutschen Bundesländern im Visier. Auch da hatten die prorussischen Täter Überlastungsangriffe auf die Server gestartet.

(dmk)