Sega spürt Nachwirkungen der Dreamcast-Pleite

Sega ist wegen des verlustbringenden Geschäfts mit der Dreamcast-Konsole im vergangenen Jahr noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht.

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Von
  • Nico Jurran

Sega ist wegen des verlustbringenden Geschäfts mit der Dreamcast-Konsole im vergangenen Jahr noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht.

Der japanische Videospielkonsolen-Hersteller hat am Dienstag auf einer Analystenkonferenz mitgeteilt, dass sich der Fehlbetrag in der Gruppe für das vergangene Geschäftsjahr zum Bilanzstichtag am 31. März auf netto 51,73 Milliarden Yen – umgerechnet 920 Millionen Mark – belief. Im Vorjahr lag der Netto-Verlust bei 42,88 Milliarden Yen (788 Millionen Mark).

Die Einstellung der Fertigung der Dreamcast-Konsole verursacht bei Sega einen außergewöhnlichen Verlust von 80 Milliarden Yen (1,43 Milliarden Mark). Dafür übernahm der im März verstorbene Vorsitzende und Präsident Isao Ohkawa nach japanischen Presseberichten die Verantwortung: Er schenkte Sega aus seinem Privatvermögen und dem einer seiner Firmen 135 Milliarden Yen (knapp 3 Milliarden Mark). Im vergangenen Jahr sollen er und seine Firma jeweils Sega-Aktien für 50 Milliarden Yen (898 Millionen Mark) erhalten haben.

Sega erklärte, dass man bis 2002 wieder einen operativen Gewinn erwirtschaften wolle. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen einen Gruppengewinn von netto 2,1 Milliarden Yen (38,6 Millionen Mark) und einen Umsatz von 189 Milliarden Yen (3,47 Milliarden Mark). Dafür will man in Zukunft das Content-Geschäft erweitern und sowohl Titel für Sonys Playstation 2 wie auch Nintendos GameCube und Microsofts Xbox programmieren.

Während Sega hofft, das Ruder mit einem Tanz auf allen Hochzeiten, dem Verzicht auf Dividenden-Ausschüttung und Entlassung von 318 Mitarbeitern bis März 2002 herumzureißen, werfen Analysten dem Unternehmen vor, dass es an echten Reformen mangele. (nij)